EMA lehnt Zulassung von Alzheimer-Medikament Lecanemab wegen Nebenwirkungen ab

Last Updated: Samstag, 27.07.2024By

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat überraschend die Zulassung des Alzheimer-Wirkstoffs Lecanemab abgelehnt. Laut der EMA überwiegen die Risiken schwerer Nebenwirkungen, wie Wassereinlagerungen und Blutungen im Gehirn, die erwarteten positiven Effekte.

Der Neurologe Wenzel Glanz von der Uniklinik Magdeburg zeigte sich überrascht von der Entscheidung, da sich sein Team bereits auf die Infusionstherapien vorbereitet hatte.

In den USA ist Lecanemab, unter dem Handelsnamen Leqembi, seit Anfang 2023 zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit im Frühstadium zugelassen. Die Therapie kann den Krankheitsverlauf um etwa 30 Prozent verlangsamen, bessert aber nicht die Symptome.

Nur ein kleiner Teil der Alzheimer-Patienten, weniger als zehn Prozent, käme für diese Therapie infrage. Regelmäßige MRT-Untersuchungen sind erforderlich, um Nebenwirkungen wie Mikroblutungen und Ödeme im Gehirn zu kontrollieren.

Das Unternehmen Eisai, das die Zulassung für die EU beantragt hatte, kann innerhalb von 15 Tagen eine erneute Prüfung beantragen.

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