Das revolutionäre Potenzial des 3D-Drucks – von der Konstruktion ganzer Häuser bis hin zur Produktion von medizinischen Implantaten – kann jetzt an der Coburger Hochschule im Masterstudium vertieft werden. Das Angebot ist nach eigenen Angaben der Hochschule das erste seiner Art in Deutschland.

Jonas Nüßlein, ein ehemaliger Maschinenbau-Student, entwickelte während der Corona-Pandemie ein leidenschaftliches Interesse am 3D-Druck. Durch die Fähigkeit, am Computer entworfene Modelle präzise in dreidimensionale physische Objekte umzuwandeln, wurde sein Hobby rasch zu einem Karriereziel. Als er erfuhr, dass seine Alma Mater einen Masterstudiengang in „Additiver Fertigung und Leichtbau“ anbieten würde, war er sofort dabei.

Die additive Fertigung, besser bekannt als 3D-Druck, steht im Mittelpunkt dieses Studiengangs. Prof. Alexander Rost, der Studiengangsleiter, betont, dass es nicht nur um das Erlernen der Technik geht, sondern auch um einen ressourceneffizienten Konstruktions- und Bauprozess. Dies wird insbesondere in der Herstellung von Elektrofahrzeugen angewandt, um Energie durch Reduzierung der bewegten Masse zu sparen.

Das Curriculum beinhaltet nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch praxisnahe Projekte in Zusammenarbeit mit Unternehmen der Region. Dies stellt sicher, dass die Studierenden ihre Kenntnisse in realen Umgebungen anwenden können.

In der Umgebung von Coburg und Lichtenfels sind viele Industrieunternehmen ansässig, die sich auf additive Fertigung spezialisiert haben. Eines davon ist Brose Fahrzeugteile, ein bedeutender Automobilzulieferer. Ein weiteres Unternehmen von Bedeutung in diesem Bereich ist GE Additive, ein US-Konzern, der in Lichtenfels ein Werk betreibt.

Das Studium profitiert auch von der Zusammenarbeit mit dem Forschungs- und Anwendungszentrum für digitale Zukunftstechnologien in Lichtenfels, wo die Studierenden Zugang zu modernsten 3D-Drucktechnologien haben.

Jonas Nüßlein, einer der ersten Studierenden dieses Programms, befindet sich derzeit im abschließenden Semester und arbeitet an seiner Masterarbeit. Obwohl er das genaue Thema noch nicht teilen kann, verriet er, dass es sich um ein Projekt in Zusammenarbeit mit Brose handelt.