Forderungen der GDL

Last Updated: Montag, 13.11.2023By Tags: , ,

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat mit der Deutschen Bahn die Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag aufgenommen, und die Situation ist angespannt. Claus Weselsky, der Vorsitzende der GDL, hat sowohl seine Bereitschaft zu Streiks als auch zu Kompromissen signalisiert.
Das Angebot der Bahn

In der ersten Verhandlungsrunde legte die Deutsche Bahn ein Angebot vor, das eine elfprozentige Entgelterhöhung über 32 Monate und eine Inflationsausgleichsprämie von 2.850 Euro beinhaltet. Dies entspricht dem Tarifabschluss des öffentlichen Dienstes des Bundes. Martin Seiler, Personalvorstand der Deutschen Bahn, betonte, dass dieses Angebot einen bedeutsamen Schritt auf die GDL darstelle und wartet nun auf die Reaktion der Gewerkschaft.
Die Kernforderungen der GDL

Allerdings bleibt die Deutsche Bahn mit ihrem Angebot hinter einer wichtigen Forderung der GDL zurück: der Arbeitszeitreduzierung für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich.

Darüber hinaus umfassen die Forderungen der GDL unter dem Motto „Fünf für Fünf“ auch eine Entgelterhöhung um 555 Euro für alle Beschäftigten, eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro, eine fünf Prozent höhere Arbeitgeberbeteiligung zur betrieblichen Altersvorsorge sowie eine Fünf-Schichten-Woche für Beschäftigte im Schichtdienst. Insgesamt hat die GDL einen Katalog mit 35 Forderungen vorgelegt.
Die Position der Deutschen Bahn

Die Deutsche Bahn hat die Forderungen der GDL als „völlig überzogen“ zurückgewiesen. Personalvorstand Seiler wies darauf hin, dass die Umsetzung der Arbeitszeitverkürzung allein die Einstellung von 10.000 neuen Mitarbeitenden erfordern würde.
Mögliche Auswirkungen für Bahnkunden

Angesichts der Differenzen zwischen den Verhandlungsparteien droht ein Streik, der die Bahnkunden direkt betreffen könnte. Weselsky hat bereits Streiks angedeutet, sollte kein verhandlungsfähiges Angebot seitens der Deutschen Bahn vorgelegt werden. Dies könnte zu kürzeren Warnstreiks oder gar zu einer Urabstimmung für einen unbefristeten Streik führen, was für die Bahnkunden erhebliche Auswirkungen haben dürfte.
Konkurrenz zwischen GDL und EVG

Die GDL, obwohl kleiner als die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), vertritt nicht nur Lokführer, sondern auch andere Beschäftigte im Bahnsektor. Sie steht in direkter Konkurrenz zur EVG und wird versuchen, ein besseres Ergebnis als der jüngste Tarifabschluss der EVG zu erzielen.

Angesichts der komplexen und angespannten Lage bleibt abzuwarten, wie sich die Verhandlungen entwickeln und ob die GDL in der Lage sein wird, ihre Forderungen durchzusetzen, ohne dass es zu weitreichenden Streiks kommt.

Leave A Comment