Die EU-Kommission hat eine umfassende Untersuchung gegen den iPhone-Hersteller Apple eingeleitet. Der US-Konzern wird beschuldigt, mit seinem App Store gegen die seit März geltenden Wettbewerbsregeln für Digitalkonzerne zu verstoßen. Laut der Kommission hindert Apple App-Entwickler daran, ihre Produkte über Alternativen zum App Store zu vertreiben, was den Wettbewerb einschränkt und den Marktzugang für andere Anbieter erschwert.

Besonders betroffen sind große Anbieter wie Netflix und Spotify, denen es verboten ist, in ihren Apps über Preise zu informieren oder Abonnements direkt in der App abzuschließen. Diese Einschränkungen zwingen Nutzer, externe Webseiten für solche Transaktionen zu nutzen, was den Prozess komplizierter macht und die Nutzererfahrung beeinträchtigt.

Ein weiterer Kritikpunkt sind die hohen Gebühren, die Apple von den Entwicklern verlangt. Diese sogenannten „Apple-Tax“ beträgt bis zu 30% der Einnahmen, was nach Ansicht der EU-Kommission überhöht und unrechtmäßig ist.

Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, drohen Apple empfindliche Strafen in Milliardenhöhe. Dies könnte erhebliche finanzielle Auswirkungen für den Konzern haben und gleichzeitig eine Signalwirkung für andere große Digitalkonzerne darstellen. Die Untersuchung könnte zudem dazu führen, dass Apple seine Geschäftspraktiken grundlegend ändern muss, um den europäischen Wettbewerbsregeln zu entsprechen.

Die EU-Kommission betonte, dass diese Maßnahmen notwendig sind, um einen fairen Wettbewerb im digitalen Markt zu gewährleisten und Innovationen zu fördern. App-Entwickler sollen gleiche Chancen haben, ihre Produkte zu vertreiben und zu vermarkten, ohne durch übermäßige Gebühren oder restriktive Regelungen benachteiligt zu werden.

Diese Untersuchung ist Teil einer breiteren Initiative der EU, die Macht großer Technologiekonzerne zu regulieren und den digitalen Markt gerechter zu gestalten. Weitere Maßnahmen und Untersuchungen gegen andere große Technologiefirmen sind in der Zukunft zu erwarten.