Der Preis für europäisches Erdgas hat seinen Aufwärtstrend der vergangenen Wochen heute fortgesetzt. Im frühen Handel stieg der Gaspreis an der Börse in Amsterdam zeitweise auf 40,58 Euro je Megawattstunde (MWh), was den höchsten Stand seit Dezember 2023 markiert.

Seit Beginn der Woche hat sich der Preis für Erdgas um mehr als sechs Prozent erhöht. Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist die jüngste Eskalation im Ukraine-Krieg. Ukrainische Truppen haben bei ihrem Vorstoß über die russische Grenze die Stadt Sudscha zumindest teilweise unter Kontrolle gebracht. Dies könnte auch Auswirkungen auf eine Messstation der wichtigen Gaspipeline in Richtung Westeuropa haben.

Über Sudscha wird ein bedeutender Teil des russischen Erdgases durch die Ukraine in die Slowakei und nach Österreich transportiert. Trotz des anhaltenden Konflikts wurden im Jahr 2023 über diese Route rund 14,6 Milliarden Kubikmeter Erdgas in die Europäische Union geliefert. Laut jüngsten Berichten des russischen Energiekonzerns Gazprom laufen die Gasexporte bislang weitgehend normal.

Die anhaltende Unsicherheit in der Region und die potenziellen Auswirkungen auf die Gasinfrastruktur sorgen jedoch weiterhin für Volatilität auf den Energiemärkten. Experten warnen, dass die geopolitische Lage den Gaspreis weiter beeinflussen könnte, was zu weiteren Preisanstiegen führen könnte.