Alarmierende Wasserverschmutzung in Italien: Umweltschutzverband fordert dringende Maßnahmen

Last Updated: Mittwoch, 14.08.2024By

Die Wasserverschmutzung in Italien stellt weiterhin ein ernstes Umweltproblem dar, insbesondere in Meeren, Flüssen und Seen des Landes. Aktuellen Berichten zufolge überschreiten etwa ein Drittel der italienischen Gewässer die gesetzlichen Grenzwerte für Verschmutzung. Der Umweltschutzverband Legambiente hat in einer aktuellen Untersuchung alarmierende Daten veröffentlicht.

Von den 394 Meerwasserproben, die zwischen Juni und Anfang August 2024 in 19 Regionen Italiens entnommen wurden, wiesen 36 Prozent Verschmutzungswerte auf, die über dem gesetzlichen Grenzwert lagen. Besonders kritisch sind die Flussmündungen: Hier wurden 44 Prozent der untersuchten Gebiete als stark verschmutzt und 16 Prozent als verschmutzt eingestuft, während lediglich 40 Prozent der Proben den Grenzwerten entsprachen. Dies unterstreicht die anhaltende Problematik der Verschmutzung an den Schnittstellen zwischen Flüssen und Meeren, wo Schadstoffe besonders konzentriert auftreten.

Auch die italienischen Seen sind stark betroffen. In einer Überwachung von 39 Seen in elf Regionen zeigte sich, dass 33 Prozent der 129 untersuchten Proben über den gesetzlichen Grenzwerten lagen. Diese Zahl stellt eine Zunahme um zehn Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr dar, als 23 Prozent der Proben kritische Verschmutzungswerte aufwiesen.

Der Umweltverband Legambiente fordert dringende Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität in Italien. Insbesondere die Effizienz der Kläranlagen muss gesteigert und das Abwassernetz vollständig ausgebaut werden. Der Verband weist darauf hin, dass rund 40 Prozent der städtischen Abwässer in Italien nicht ausreichend gereinigt werden. Die Europäische Union hat Italien bereits mehrfach wegen der Nichteinhaltung der europäischen Abwasserrichtlinien verwarnt und vier Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet. Diese Missstände gefährden nicht nur die Umwelt, sondern auch die Gesundheit der Bevölkerung und die biologische Vielfalt der betroffenen Gebiete.

Die Situation erfordert sofortiges Handeln seitens der Regierung und der zuständigen Behörden, um die Verschmutzung einzudämmen und die Wasserqualität nachhaltig zu verbessern. Die Öffentlichkeit wird zunehmend sensibilisiert, und der Druck auf die Politik wächst, nachhaltige Lösungen für den Schutz der italienischen Gewässer zu finden.

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