Algenschleim an der Adria: Tourismus und Fischerei kämpfen mit erheblichen Verlusten

Last Updated: Dienstag, 20.08.2024By

Touristiker an der norditalienischen Adria verzeichnen erhebliche Verluste aufgrund des Algenschleims, der sich vor den Küsten mehrerer beliebter Badeorte ausgebreitet hat. Der Algenteppich, der sich an Stränden wie Rimini, Riccione, Fano und Pesaro festgesetzt hat, führt dazu, dass viele Touristen die Strände meiden. Zahlreiche Urlauber haben ihren Aufenthalt vorzeitig abgebrochen, was die Situation für die lokale Tourismusbranche weiter verschärft.

In Fano, nahe Pesaro, ziehen die Touristiker eine ernüchternde Bilanz der Sommersaison. Die Saison litt nicht nur unter dem Algenschleim, sondern auch unter schlechten Wetterbedingungen zu Beginn des Sommers. „Viele Urlauber sind sofort abgereist, nachdem sie die Lage am Strand gesehen haben, selbst wenn sie dabei ihre Anzahlungen in den Hotels verloren haben“, erklärte Luciano Cecchini vom Hotelierkonsortium Fano Torrette Marotta laut Medienberichten.

Der Algenschleim ist besonders an den Küstenabschnitten bei Venedig, Jesolo und im Süden bei Ancona stark vertreten. Obwohl der Schleim für die Gesundheit ungefährlich ist, wird er von den Touristen als ekelerregend und unangenehm riechend wahrgenommen. In Pesaro, in der Region Marken, sind viele Strände aufgrund dieser Umstände nahezu menschenleer, obwohl die regionale Umweltschutzagentur ARPAM bestätigt hat, dass die Wasserqualität entlang der Küste hervorragend ist. In beliebten Urlaubsorten wie Rimini und Riccione weichen viele Gäste auf Swimmingpools aus, was zu einem Boom bei Hotels mit Schwimmanlagen geführt hat.

Die Auswirkungen des Algenschleims betreffen jedoch nicht nur den Tourismus. Der Fischerverband Confcooperative Fedagripesca fordert die Einsetzung einer Expertenkommission, um die Entwicklung der Algenplage zu überwachen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Vor allem kleinere Fischerboote haben Schwierigkeiten, überhaupt noch aufs Meer hinauszufahren, da der Schleim die Netze und Motoren verstopft. Unterstützung für die Fischer sei dringend notwendig, um die wirtschaftlichen Folgen der Algenplage abzumildern.

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