Bilanz: Fidor Bank mit hohem negativen Bilanzverlust – Eine Bank des Vertrauens?

Last Updated: Dienstag, 02.12.2014By Tags: , ,

Wie bei jedem anderen Unternehmen, ist auch eine Bank ein Wirtschaftsunternehmen, das sehen muss, dass es Geld verdient. Anders als bei anderen Unternehmen stehen Banken unter der besonderen Aufsicht der BaFin und daher gibt es besondere Auflagen und Kontrollen, die es bei normalen Unternehmen der Wirtschaft nicht gibt.
Trotzallem, gerade wenn man sein Geld über eine Bank investiert, auch in nicht bankeigene Produkte, sollte man als Anleger immer im Hinterkopf haben, “auch die verdienen Geld mit der Vermittlung der Produkte”.
Ob Banken hier anders prüfen, was die Produkte betrifft, die man vermittelt, kann man nur vermuten. Auch Banken haben Immobilienfonds und Schiffsfonds vermittelt. Auch hier haben Kapitalanleger so manchen Schiffbruch erlitten und Geld verloren, obwohl bei der Beratung “Bank” drauf stand.
Die FIDOR Bank ist besonders durch das Thema “Crowdinvestment” bekannt. Einem Investment, dem wir sehr kritisch gegenüberstehen, denn die meisten Crowdinvestments sind Nachrangdarlehen mit 100% Totalverlustrisiko. Dazu ist auch der Hinweis im Internet interessant, den man dazu findet. Zitat
Vorteile: *FidorPay – mehr als nur Geld von A nach B senden: Einzigartige Crowdfinance-Möglichkeiten mit nur einem Konto; *Coming soon: Ob Crowdfunding oder Crowdinvesting, Kultur, Musik, Filme, mittelständische Unternehmen, kommunale Projekte oder einfach nur gute Ideen;* # Konditionen: *Bereits ab 1,- Euro*; *Provisionsfreie Nutzung*; *Keine Gebühren*; *Müheloser Datenaustausch*; *Wählen Sie zwischen Goodies oder einer starken Rendite*; Hinweis: *Die Fidor Bank dient ausschließlich als execution-only Abwicklungsbank und übernimmt keine Haftung*; Zitat Ende
Auch das bilanzielle Ergebnis der FIDOR Bank selber ist nicht überzeugend. Einen Bilanzverlust von über 4 Millionen Euro hat man in der letzten hinterlegten Konzernbilanz im Unternehmensregisters ausgewiesen.
Kann man das Erfolg nennen?

One Comment

  1. Matthias Kroener Samstag, 17.01.2015 at 12:27 - Reply

    Verehrter RedakteurSR,
    vielen Dank für die Besprechung der Fidor Bank. Zentral nehme ich 2 in Ihren Augen kritische Themen mit:
    1. Bilanzverlust und
    2. Crowdfinance.
    Zu 1.: Die Fidor Bank ist ein junges Institut, das sich durch eine herausragende Technologie auszeichnet – und auch viele Auszeichnungen nicht nur dafür bekommen hat, so z. B. auch vom Weltwirtschaftsforum etc. Wie man eine solche Bank ohne einen Anlaufverlust gründen kann, der sich dann auch in der Bilanz niederschlägt, ist für mich nicht nachvollziehbar. Insofern ist es geradezu Lebenszyklus-immanent, dass die Bilanz aussieht wie sie aussieht. Meines Erachtens hätte man einen Anlaufverlust nur vermeiden können, wenn man konsequent „unseriöse“ Produkte zum Nachteil der Kunden verkauft. GENAU DAS machen wir aber nicht.
    Wir zählen auf Transparenz, Kunden-Interaktion und -Integration. Wir verbinden die Web 2.0 DNA mit der DNA der FinanzDIENSTLEISTUNG und das auf Basis einer hervorragenden Technologie. GENAU DAS machen wir damit anders. Das ist unsere Vision und damit setzen wir uns auch von herkömmlichen Banken wohltuend ab.
    2. Crowdfinance: Die Bank engagiert sich eben nicht als Crowdfinance Kapitalgeber sondern als Crowdfinance-enabler im technischen und Abwicklungs-Sinne. Dadurch entsteht der Bank höchstens ein Abwicklungsrisiko, aber kein Bilanzrisiko.
    Und: natürlich kann man crowdfinance komplett kritisch sehen – keine Frage. Auf der anderen Seite wünschen sich viele Menschen genau solche Alternativen, weil sie von klassischen Banken schlicht genug haben und endlich neue und andersartige Wege gehen wollen.
    Um Ihre Frage „Kann man das Erfolg nennen?“ zu beantworten: JA. Kann man. Wir haben mittlerweile 265.000 Nutzer in unserer Community, über 70.000 Bankkunden, ein Geschäftsvolumen von rd. 500 EUR und eine zunehmend visibel werdende internationale Ausrichtung, die uns u. a. bis nach USA tragen wird, da man dort von unserem Konzept begeistert ist. Insofern ist meine Antwort als Gründer und CEO ein klares JA ;-))
    Freue mich auf eine konstruktive und faktenbasierte Diskussion.
    mk

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