Blockchain – Weg der digitalen Währungen

Last Updated: Montag, 22.08.2016By Tags: , , ,

Die Technologie könnte Prozesse der Finanzbranche verbessern

Die Digitalisierung macht vor keinem Geldmarkt halt. Nicht jedes Unternehmen, vertreten von vermeintlich qualifizierten Führungskräften, folgt den Vorgaben, ohne die eine Zukunft der Finanzbranche nicht gestaltet werden kann. Die Betroffenen bauen sich einen Schutzschild auf, denn Cyberkriminalität gibt ihnen vermeintlich recht. Durch eine illegale Transaktion wurde die gesamte Währung der Bitcoins entwertet. Verständlich, dass keiner den Schaden tragen will!

Die nächsten stehen vor der Tür und präsentieren neue Währungen, die in Verrechnung mit Leistungen arbeiten. Viele haben Träume und andere ein böses Erwachen. Mit Bitcoins hatte sich alles schon eingespielt. Überweisungen erfolgten ohne Einschaltung von Banken. Digitale Währungen werden in öffentlichen Kassenbüchern gutgeschrieben und beim Empfänger in seiner E-Wallet auf dem heimischen Computer akkumuliert. Die elektronische Börse des Absenders besitzt in gleicher Höhe weniger Bitcoins. Transaktionen dieser Art laufen auf tausenden von beteiligten Rechnern.

Leider besteht ein Zeitproblem. Jede Transaktion benötigt einen – wenn auch geringen – Zeitaufwand. Transaktionen laufen auf und warten ausgeführt zu werden. Da der Berg aktuell so groß ist, dass nicht abzusehen ist, wann eine Überweisung ausgeführt werden wird, suchen Spezialisten nach neuen Währungen. Hinzu kommt der Diebstahl von ungeheuerem Umfang, was die Gesamtkonten zulasten der einzelnen Inhaber entlastet – Vermögenswerte sind durch betrügerische Transaktionen verloren gegangen. Als die ersten Bitcoins 2009 ins Netz gestellt wurden waren viele im Hinblick auf die gerade zurückliegende Finanzkrise bereit zu erwarten, dass Banken überflüssig werden.

Banken gibt es auch heute noch – elektrisiert von den neuen Krypto-Währungen! Es ist deren Ziel die Blockchain in Form eines dezentralen Kassenbuchs nutzbar zu machen. Transaktionen digitaler Währungen sollen sicher protokolliert werden. Der Zeitaufwand entsteht durch die Prüfung innerhalb eines digitalen Blocks im Netz. Dieses Verfahren ist nicht nur für Bitcoins, sondern auch andere digitale Währungen geeignet. Konventionelle Währungen, Wertpapiere, Gold, Bonusmeilen, Grundstücke, Autos können digital übertragen werden und den Besitzer wechseln.

Coins werden als Transportwährungen mit angehefteten Informationen des übertragenen Elements vom einen zum anderen digitalen Wallet geschickt. Damit lassen sich Smart Contracts als sich selbst erfüllende Verträge realisieren. Wird eine Bedingung A erfüllt, indem eine Zahlung eintrifft, wird Aktion B ausgelöst. Durch das Einbeziehen von Intermediären werden die Prozesse teuer und langsam. Blockchains könnten zwischengeschaltete Instanzen unnötig machen.

Hier setzt die Problematik deutscher Banken ein. Obwohl die EBA 2015 ihren Mitgliedern empfohlen hat die Kryptotechnologie in ihren Maßnahmenkatalog einzuschließen, fehlen die Erkenntnisse noch bei vielen. In der Zukunft können Kosteneinsparungen und Entwicklungen besserer und schnellerer Finanzprodukte auf diesem Weg bewältigt werden. Aktiv sind die in Deutschland vertretenen Banken mit ausländischen Muttergesellschaften, die ohnehin weltweit zu den größten Instituten zählen. Die Banco  Santander verfolgt mit dem deutschen Tochterinstitut diese Wege der Kryptowährungs –Community. Damit soll insbesondere verhindert werden, dass disruptive Wettbewerber am Markt mit Erfolg agieren.

Potenzial mit wirtschaftlicher Zielsetzung soll sich beim Wertpapierhandel etablieren. Dabei werden Bitcoins nicht mehr benötigt. Kostenblöcke administrativ tätiger Gruppen in den Bankinstituten können eingespart und an anderer Stelle eingesetzt werden. Gleichzeitig verbessert sich die Produktqualität. Über Blockchain wären Transaktionen in Echtzeit möglich. Der allgemeine Zahlungsverkehr über diese Technik wird beschleunigt – unter Einbeziehung von Währungswechseln. Komplexe Prozesse werden bei globalen Transaktionen mit vielen Parteien schneller abgesichert werden können.

Der Verfasser dieses Beitrags kennt Bankinstitute, die ihre Transaktionen mit Telex und btx aus den achtziger Jahren durchführen. Es wäre interessant zu wissen, wann diese Banken über Neuerungen nachdenken – oder ob diese es für sinnvoll erhalten, dass ausländische Banken das inländische Geschäft übernehmen. Im Warenverkehr sehen viele dieser Institute noch keine Verbesserungsmöglichkeiten, obwohl RFID und NFC seit Jahren bekannt und von Versendern vielfältiger Waren eingesetzt werden.

Die einfachen Bedingungsformeln in Kalkulationsprogrammen können dabei eingesetzt werden. Damit werden neue Märkte und Geschäftsmodelle denkbar. Die Nutzer von Bankkontakten können erwarten, dass das sie mit der „Real-Time-Economy“ bedient werden. Nicht zuletzt sollten auch deutsche Finanzämter in der Lage sein Zahlungen ihrer Kunden (früher: unterwürfige Steuerpflichtige) zeitgleich zu verbuchen. Wenn wir noch weiter in die Zukunft denken, ist der Verzicht auf Zeitaufwand aufgrund der Lichtgeschwindigkeit irgendwann ein Anspruch, dem Finanzinstitute nachkommen müssen. Quantentechnologien werden da nicht nur in neuen Satelliten in China, sondern auch in Bank- Transaktionen eingesetzt – ähnlich wie das heute die schlecht beleumundete NSA in den USA tut, um Korruption zu unterbinden.

Arbeitsplätze werden dabei nicht eingespart, sondern verlagert – mit dem Erfolg, dass mehr Aktionen mit gleichem Zeitaufwand abgewickelt werden können. Beratungsinstitute von Bankinstituten meinen, dass damit die Kundenberatung intensiviert und verbessert werden kann. Es steht an, dass deutsche Banken von amerikanischen, asiatischen und australischen Instituten lernen. Unterstützen könnte ein Standardprotokoll für Aktionen mit Blockchain. Dennoch sei daraufhingewiesen, dass diese Wege noch nicht vollständig abgesichert werden können. Bis dahin müssen die Institute auf Vertrauensbasis arbeiten und einige andere Institute ausschließen.

Die Bedenkenträger in deutschen Banken sind bemüht Ihre Zurückhaltung zu begründen. Die in diesem Aufsatz bezeichneten Verfahren werden nur bedingt ernst genommen. Wie in Deutschland bekannt, werden Gelegenheiten, die der Eile bedürfen, interessiert verfolgt und in unterbeschäftigte Sackgassen der jeweiligen Institute ausgelagert. Vorsichtig werden interne Prozesse zum Üben eingesetzt. Juristische Aspekte und die Akzeptanz der Verfahren werden mit Fragezeichen versehen und vorsichtshalber nicht angewandt. Budgets werden mit der gleichen Vorsicht bereitgestellt. Wenn die bedeutenden Institute weltweit die Verfahren anwenden, besteht die Möglichkeit, dass deutsche Institute nachziehen.

Wenn andere bereits Geld damit verdienen, könnten in Deutschland die ersten Pilotprojekte anlaufen. Die weiteren wertvollen und innovativen Entwicklungen bleiben abzuwarten. Zunächst ist der Widerstand der etablierten Szene zu brechen. Die Finanzaufsicht setzt eigene Erfahrungen bereits ein und hofft, dass die von ihr überwachten Institute neue Anwendungen erbringen.

JPM

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