Captagon

Last Updated: Montag, 18.09.2023By Tags: , ,

Das Thema synthetischer Drogen, insbesondere Captagon, hat in einem aktuellen Bericht der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt besondere Aufmerksamkeit erhalten. Überraschend zeigt der Bericht, dass Europa nicht hauptsächlich als Endziel dieser Droge dient, sondern als bedeutendes Transitland, insbesondere über seine Seerouten.

Obwohl die Hauptproduktionszentren von Captagon in Ländern wie Syrien und dem Libanon liegen, ist der Hauptverbrauchsmarkt die arabische Halbinsel, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Saudi-Arabien. Anders als in vielen Teilen Europas, wo Amphetamine in der Regel als Pulver geschnupft werden, ist Captagon in dieser Region die bevorzugte Einnahmeform.

Die zugrunde liegenden Daten für diese Erkenntnisse wurden 2022 durch die Europäische Multidisziplinäre Plattform gegen kriminelle Bedrohungen (EMPACT) erhoben. Hierbei wurde festgestellt, dass Captagon häufig über europäische Häfen transportiert wird, um den tatsächlichen Ursprung der Droge zu verbergen.

Angesichts dieser Ergebnisse sollte Europa seine Position im globalen Drogenhandel überdenken. Es ist offensichtlich notwendig, die Überwachung und Kontrolle der durch Europa verlaufenden Transportwege zu verstärken.

Eine detaillierte Analyse dieser Ergebnisse ist im Bericht „Captagon trafficking and the role of Europe“ (PDF, 817KB) nachzulesen.

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