Eine kürzlich veröffentlichte Studie des britischen Versicherungsunternehmens Hiscox offenbart eine besorgniserregende Zunahme von Cyberattacken auf deutsche Unternehmen im letzten Jahr. 58 Prozent dieser Unternehmen wurden mindestens einmal Ziel eines Hackerangriffs, was einen Zuwachs von 12 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

Die Studie verdeutlicht zudem, dass die deutsche Wirtschaft international zunehmend ins Visier von Cyberkriminellen gerät. In einer Auswertung über acht Länder berichteten 53 Prozent der Unternehmen von Cyberattacken, wobei lediglich Irland einen höheren Angriffsprozentsatz als Deutschland verzeichnete.

Der jährliche Cyber Readiness Report von Hiscox, der auf den Antworten von 5005 befragten Führungskräften, IT-Verantwortlichen und Experten aus Belgien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Spanien, Großbritannien, Irland und den USA basiert, zeigt auch signifikante finanzielle Verluste aufgrund von Cyberangriffen. Von den 963 befragten deutschen Teilnehmern meldeten 43 Prozent finanzielle Einbußen infolge von Cyberattacken.

Die von Forrester Consulting durchgeführte Analyse zeigt zudem, dass besonders kleine mittelständische Unternehmen mit unter zehn Mitarbeitenden verstärkt ins Fadenkreuz von Hackern geraten sind. Im letzten Jahr waren 36 Prozent dieser kleineren Unternehmen betroffen, was einer 50-prozentigen Steigerung gegenüber 2021 entspricht.

Des Weiteren ist bemerkenswert, dass sich der durchschnittliche finanzielle Schaden durch eine erfolgreiche Cyberattacke auf etwa 16.000 Dollar beläuft, was leicht unter den Vorjahreszahlen liegt. Dieser Durchschnittswert ist für alle acht in der Studie berücksichtigten Länder gültig.

In Deutschland findet man die vorherrschende Methode erfolgreicher Cyberangriffe in der Manipulation von Geschäftsemails. Bei dieser sogenannten „Fake President Fraud“-Methode verwenden Hacker entwendete E-Mail-Adressen, posieren als Führungskräfte und initiieren so Zahlungen auf ihre eigenen Konten. Diese Betrugsform hat sich als außergewöhnlich wirksam herausgestellt, denn 43 Prozent der deutschen Unternehmen verzeichneten finanzielle Verluste durch Zahlungen, die auf Hackerkonten umgeleitet wurden.

Die aufgeführten Zahlen und Trends betonen die wachsende Relevanz der Cybersecurity und signalisieren eine dringende Notwendigkeit für Unternehmen jeder Größe, in adäquate Sicherheitssysteme und -protokolle zu investieren, um sich gegen die eskalierende Gefahr der Cyberkriminalität abzusichern.