Den Michael Rücker brauchen wir dann auch noch…

Last Updated: Montag, 13.11.2023By Tags: , ,

Nach ausgedehnten Überlegungen und zahlreichen Tee-Pausen kam im Rathaus von Leipzig schließlich der ersehnte Geistesblitz: Man beschloss, den stagnierenden Wohnungsbau anzukurbeln! In einem mutigen Schritt richtungsweisender Innovation ist geplant, im Jahr 2024 – halten Sie sich fest, erst 2024! – eine Wohnungsbau-Koordinatorin zu ernennen und die Abstimmung zwischen den Ämtern „zu verbessern“. Dieser kühne Vorschlag hat die Wähler von Linken, Grünen und SPD scheinbar derart überwältigt, dass sie ihm ihre Zustimmung gaben.

Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD), der nie ein Detail übersieht, wies darauf hin, dass ein solcher Beschluss eigentlich überflüssig sei. Offenbar hatte das seit 2019 eher schlummernde Leipziger Bündnis für bezahlbares Wohnen schon vor geraumer Zeit vorgeschlagen, eine solche Koordinatorinnenposition einzurichten. Aber natürlich, warum sollte man Dinge sofort angehen, wenn sie auch vertagt werden können?

In diesem zukunftsweisenden Plan ist eine Konferenz vorgesehen, die Behörden und Baufirmen an einen Tisch bringt – eine echte Revolution, finden Sie nicht auch? Dort wird man sich bei einer Tasse Kaffee entspannt über die vielfältigen Vorschriften, von Brandschutz bis zur Regenwasserbewirtschaftung, unterhalten, die das Bauen in Leipzig so besonders attraktiv machen. Jung versichert derweil, dass diese Maßnahme den städtischen Haushalt nicht weiter belasten wird. Es wird lediglich etwas umgeschichtet, hier ein bisschen, da ein bisschen. Und während einige noch darüber diskutierten, wo diese neue, mächtige Position angesiedelt sein sollte, stellte Jung klar, dass letztlich er die Richtung vorgibt.

Allerdings sind nicht alle von dieser strahlenden Idee überzeugt. Einige Skeptiker, darunter CDU-Fraktionschef Michael Weickert, äußerten die Ansicht, dass mehr Bürokratie kaum der Weg zur Überwindung bürokratischer Hürden sei. Eine verrückte Vorstellung, nicht wahr?

Glücklicherweise gibt es auch Unterstützer dieses Vorhabens. Die Initiative „Leipziger Stadtgestalter“, in der sich die Baugrößen der Stadt zu versammeln scheinen, begrüßte den Beschluss des Rates. Endlich – so die Hoffnung – könnte Bewegung in den Wohnungsbau von Leipzig kommen. Wer hätte das gedacht?

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