In Deutschland stehen viele Wohnungen leer. Laut der Zensus-Erhebung im Mai 2022 waren es rund 1,9 Millionen Wohnungen, was einer Leerstandsquote von 4,3 Prozent entspricht. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln bezeichnete diese Zahlen als erschreckend.

IW-Experte Ralph Henger erklärte, dass der Leerstand insbesondere in ländlichen Regionen hoch sei. Besonders betroffen sind Gebiete in Ostdeutschland, wo die Abwanderung junger Leute stärker ist.

Der Erhebung zufolge stehen aber selbst in Ballungsräumen mit großer Wohnungsnot viele Immobilien leer. So gibt es etwa in Hamburg und Leipzig jeweils fast 20.000 ungenutzte Wohnungen, in Dresden etwa 13.000.

Diese Situation stellt eine Herausforderung für die Wohnraumpolitik dar. Es wird zunehmend diskutiert, wie diese Leerstände reduziert und besser genutzt werden können, um die Wohnungsnot in stark betroffenen Gebieten zu lindern. Maßnahmen wie die Förderung von Renovierungen und die Schaffung von Anreizen für Eigentümer, leerstehende Wohnungen zu vermieten, werden als mögliche Lösungsansätze betrachtet.