Die Europäische Raumfahrtbehörde (ESA) hat ein bedeutendes Manöver erfolgreich abgeschlossen: Erstmals wurde eine Raumsonde innerhalb eines einzigen Tages sowohl am Mond als auch an der Erde vorbeigesteuert. Aus dem Kontrollzentrum in Darmstadt wurde berichtet, dass das Manöver sogar besser als erwartet verlief.

Die Raumsonde Juice (Jupiter Icy Moons Explorer) passierte den Mond in einer Entfernung von nur 750 Kilometern und die Erde in einer Distanz von knapp 7.000 Kilometern. Das Ziel dieses komplexen Manövers war es, die Gravitationsfelder beider Himmelskörper gezielt zu nutzen, um der Sonde zusätzlichen Schwung für ihre lange Reise zum Jupiter zu verleihen.

Das Manöver, bekannt als „Gravity Assist“ oder „Swing-by“, ist ein bewährtes Verfahren in der Raumfahrt, um die Geschwindigkeit einer Sonde zu erhöhen, ohne zusätzlichen Treibstoff zu verbrauchen. Die erfolgreiche Durchführung dieses Manövers ist ein wichtiger Meilenstein in der Mission von Juice, die den Jupiter und seine eisigen Monde Ganymed, Europa und Kallisto erforschen soll.

Die Mission, die im April 2023 gestartet wurde, ist darauf ausgelegt, die Geheimnisse dieser eisigen Monde zu lüften, die als potenzielle Kandidaten für außerirdisches Leben im Sonnensystem gelten. Besonders der Mond Europa, der unter seiner Eiskruste möglicherweise einen flüssigen Ozean verbirgt, steht im Fokus der wissenschaftlichen Untersuchungen.

Mit dem gelungenen Vorbeiflug an Mond und Erde ist Juice nun auf Kurs für die nächste Etappe ihrer Reise. Die Sonde wird in den kommenden Jahren mehrere Umläufe um die Sonne absolvieren, bevor sie 2031 den Jupiter erreicht. Dort wird sie detaillierte Studien der Jupitermonde durchführen und dabei helfen, die Geheimnisse des größten Planeten unseres Sonnensystems und seiner faszinierenden Monde zu entschlüsseln.

Diese erfolgreiche Operation unterstreicht erneut die führende Rolle der ESA in der internationalen Raumfahrt und ihre Fähigkeit, hochkomplexe Missionen mit Präzision und Erfolg durchzuführen.