Die Zahl der Opfer von häuslicher Gewalt ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen, wie die aktuelle polizeiliche Kriminalstatistik zeigt. Mehr als 256.000 Menschen wurden Opfer häuslicher Gewalt, was einem Anstieg von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. 70 Prozent der Opfer waren weiblich. Überwiegend handelt es sich um Gewalt in Partnerschaften.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus betonte, dass die erneut deutlich gestiegenen Zahlen das erschreckende Ausmaß einer traurigen Realität zeigen. „Gewalt ist ein alltägliches Phänomen. Das ist nicht hinnehmbar,“ sagte sie.

Die Ministerin unterstrich die Notwendigkeit verstärkter Maßnahmen zum Schutz der Opfer und zur Prävention häuslicher Gewalt. Dazu gehören unter anderem der Ausbau von Frauenhäusern und Beratungsstellen sowie gezielte Aufklärungskampagnen, um das Bewusstsein für das Problem zu schärfen und betroffene Personen zu ermutigen, Hilfe zu suchen.

Experten fordern zudem eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Polizei, Justiz und sozialen Diensten, um den Opfern effektiver zu helfen und die Täter zur Verantwortung zu ziehen. Die steigenden Zahlen verdeutlichen, dass trotz bestehender Maßnahmen weiterhin erheblicher Handlungsbedarf besteht, um häusliche Gewalt wirksam zu bekämpfen und den Betroffenen Unterstützung zu bieten.