Immobilieneigentum aus Aktien

Last Updated: Samstag, 11.11.2023By

Der Wechsel vom Aktiendepot in Immobilieneigentum kann sinnvoll sein.

Aktien und Eigenheime sind, allein betrachtet, keine stabile Wertanalage.

Wie so oft sinken und steigen die Kurse der Aktien. Wäre dies im Voraus zu berechnen, wären alle Kapitalanleger reich. Meist sind es Vorkommnisse, die von der breiten Bevölkerung mit Börseninteressen als Signal zur Verhaltensänderung aufgegriffen werden. Das brauchen keine unternehmensgefährdenden Ereignisse zu sein. Als Beispiel seien die beiden Aktien von Fresenius genannt, die beide im DAX gelistet werden. Ihre Gewinnwarnung bezog sich auf die Höhe der Gewinne.

Aktienkurse

Die Aktienkurse der Aktien Fresenius Medical Care sind per 17.10.2018 um etwa 19 Prozent, Fresenius um etwa 9 Prozent gesunken. Hinzu kommen die Irritationen aus den USA und Russland. Der Diesel hat die Autowelt verpestet. Die CSU hat bei der Wahl in Bayern etwa zehn Prozent ihrer Wähler verloren – nach den Vorbefragungen hätten es auch 15 Prozent sein können. Da müssten die Börsen in den Keller rauschen und dort verbleiben. Die Skeptiker dieser Welt würden sich bestätigt fühlen. Dennoch: Nach einer Woche des Schocks vor der Wahl steigen die deutschen Aktien wieder. Ein Leben mit Aktien und in einer Immobilie zur Miete ist möglich, aber gefährlich für Leib und Seele (vgl. Looman, V.; FAZ). Immobilieneigentum zeigt zu solchen Zeiten Solidität.

Analyse der Wertpapieranlagen

Wer Aktien mit hohem Börsenwert besitzt, sollte darüber nachdenken, was er damit machen soll. Lösungen sollten sich entwickeln, indem die eigene Zukunft analysiert werden sollte. Wenn der /die jeweilige Aktienbesitzer /in  über genügend sicheren Kapitalzufluss verfügt, um die zukünftigen Lebensjahre angemessen durchleben zu können, sollten er /sie die Aktien als konservative Anlage überprüfen, Schwankungen missachten und das verbliebene Vermögen in Form von Aktien den Erben überlassen.

Sollte es möglich sein, dass Teile der Mittel zeitnah benötigt werden könnten, sollten die Aktien mit in der Vergangenheit relativ großen Schwankungen zu akzeptabel abgewarteten Kursen verkauft und die Erlöse in festverzinsliche Wertpapiere, alternativ Wandelanleihen, angelegt werden. Sollte ein gewerblich betriebenes Unternehmen mit Einnahmen für das Privatleben auch zum Besitz zählen, empfiehlt sich dieses Vorgehen ohnehin.

Ansatz für Immobilienbesitz

Wenn Kapitalanleger in großen Mietwohnungen leben, die monatlich jeweils mehr als 2000 Euro kosten, sollte bei den aktuellen Zinssätzen über den Immobilienerwerb zur privaten Nutzung nachgedacht werden. Dabei sollten Betrachtungen der Nebenkosten, Unterhalt und spätere Reparaturen nicht außer Acht gelassen werden. Alternativ sollte für einen Teil des bisherigen Aktienvermögens über den Erwerb von vermieteten oder zu vermietendem Wohneigentum nachgedacht werden.  Keinesfalls sicher ist, ob zur eigenen Nutzung erworbenes Wohneigentum in einigen Jahren zwingend die Bedürfnisse seiner Nutzer erfüllt. Krankheit und eigene Beweglichkeit können das bisher als angenehm empfundene Leben einschränken. Ein dann erforderlicher Wechsel des Eigentums geht in der Regel mit Verlusten einher. Die Anlage eines Teils des bisherigen Aktienvermögens in vermieteten Wohnraum klingt routinierter und weniger risikobehaftet.

Immobilienbesitz

Der beruhigende Besitz einer Wohnung, in der selbst gelebt wird, ist eine Empfindung aus der Vergangenheit, in der sich die Welt weniger virtuell oder tatsächlich bewegt hat. Ein häuslicher Frieden ist bei Partnern durch den Kauf einer selbst genutzten Wohnung nicht gesichert.  Der Kauf einer aktuell passenden Wohnung kann zur Enttäuschung führen. Dafür wäre „automatisch“ der den Kauf vorher betreibende Partner verantwortlich. Das Vorspiel des Kaufes würde bei jedem Problem in Verbindung mit dem selbst genutzten Wohneigentum keine Rolle mehr spielen. Besser wäre die Mischung aus einer vermieteten Immobile und einem Teil der bereits im Eigentum befindlichen Aktien.

Immobilen und Wertpapiere

Ein Aktien- und Geldwertdepot könnte in Zukunft eine Rendite von 5 Prozent pro Jahr erwirtschaften. Sie soll zu gleichen Teilen aus Dividenden und Kursgewinnen bestehen. Über diese sollte nur in Notfällen verfügt werden. Damit könnten die heutigen Mieten bezahlt werden, wenn sie nicht mehr aus gewerblichen Erträgen abgedeckt werden kann. Alternativ könnte ein Teil des Vermögens in vermieteten Wohnimmobilen Kapital erwirtschaften. Die sich beim Kauf ergebende (schuldenfreie) Wohnung muss keine Sorgenfreiheit bescheren. Die Psyche des „unverrückbaren“ Eigentums darf dennoch nicht außer Acht bleiben.

Luxus

Frauen, Kinder und Häuser kosten Geld (vgl. Looman ebda.). Nicht aus „Ohnmacht“ gegenüber weiblichen Wünschen, sondern wegen eines psychisch ruhigen Lebens mit einem Teilanspruch auf Luxus und ruhigen Empfindens kann das selbst genutzte Wohneigentum dennoch die richtige Entscheidung sein. An der Börse sind Kurseinbrüche von 10 Prozent und Zuwächse von 15 Prozent keine Seltenheit – auf die beiden Aktien von Fresenius im DAX sei im Oktober 2018 verwiesen. Die Beschwichtigung ängstlicher Menschen bei vorübergehenden Kurseinbrüchen ist auch eine Nervenprobe, wenn diese als endgültige Verluste betrachtet werden.

Preise

Die in süddeutschen Großstädten hohen Preise für Eigenheime könnten sinken. Das eigene Eigenheim könnte aufgrund seiner Ausstattung an Wert verlieren und genauso viel wert sein wie das Grundstück ohne Eigenheim. Es gibt eine Vielzahl von Objekten – dies am Beispiel eines bekannten Notars – die von den Eigentümern mit einem Wert von etwa 1,2 Mio. Euro empfunden werden. Die Analyse durch Fachleute kann auch 280.000 Euro für das gleiche Objekt ergeben.

Fazit

Wenn für Eigenheime mehr als das Vierzigfache der fiktiven Jahresmiete gezahlt werden, ist dies nicht die Obergrenze. Jeder des Kalkulierens Kundige, der kein Freak für Eigenheime ist, würde solche Ansprüche als unsittliche Lebensführung definieren. Alte Immobilien können in 20 Jahren auch in süddeutschen Großstädten wieder „vernünftige“ 15 Jahresmieten kosten. Der Endwert des Gesamtvermögens würde stark sinken. Weder Aktien noch Eigenheime sind eine sichere Bank. Die ausgewogene Mischung der Anlageformen von Immobilien und Wertpapieren kann für Vermögen zur ausgeglichenen Entspannung führen.

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