Insolvenzen in der Modewelt

Last Updated: Montag, 04.12.2023By Tags: ,

Die Modewelt erlebt eine zunehmende Welle von Insolvenzen, sowohl bei kleinen als auch bei großen Unternehmen. Zu den betroffenen gehören bekannte Namen wie Peek & Cloppenburg, Galeria, Görtz, Reno, sowie kleinere bayerische Firmen wie Bleed, Madeleine und Hallhuber. Experten wie Professor Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein sehen diese Entwicklung als Teil eines langfristigen Trends, verursacht durch den Wandel im Modehandel.

Vertikale Bekleidungshändler wie H&M und Zara, die ihre Ware selbst herstellen und vertreiben, haben den Markt verändert und Zwischenhändler weitgehend ausgeschaltet, was zu günstigeren Preisen und flexiblerer Produktion führte. Viele Modehersteller betreiben zudem eigene Läden oder Online-Shops.

Die Online-Konkurrenz, insbesondere durch chinesische Billiganbieter wie Shein und Temu, hat den Druck auf traditionelle Modehändler erhöht. Sie bieten extrem niedrige Preise und erzielen damit hohe Umsätze. Zudem beeinflussen Faktoren wie Kaufzurückhaltung, warme Herbsttemperaturen und gestiegene Lebenshaltungskosten durch Inflation die Verbrauchernachfrage negativ.

Diese Entwicklungen führen zu einem schwierigen Umfeld für klassische Bekleidungshäuser. Hinzu kommen gestiegene Betriebskosten, während die Verkaufspreise für Bekleidung kaum angepasst wurden. Billig-Modeketten und Discounter wie Aldi und Lidl gewinnen zunehmend Marktanteile. Heinemann prognostiziert, dass in Zukunft nur wenige kleine lokale Händler und klassische Bekleidungshäuser überleben werden, ähnlich der Konzentration im Lebensmittelsektor.

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