Investor IK sammelt für Fonds Milliardenbetrag ein

Last Updated: Montag, 16.01.2017By

Der Finanzinvestor „IK“ stellt für die Fachwelt eine große Unbekannte dar. Von dort wurden mehr als 1,8 Milliarden Euro für einen neuen Fonds eingeworben. Die Mittel sollen für Beteiligungen an mittelgroßen Unternehmen bereitstellt werden. Das Private-Equity-Haus hat diesen Geldtopf mit dem Namen „Mid-Cap Funds IK VIII“ an diesem Montag präsentiert.

Es sei der bislang zweitgrößte Fonds von IK nach einem 2,1-Milliarden-Euro-Fonds im Jahre 2000, (Detlef Dinsel). IK – vormals Industrie Kapital – ist in Deutschland als zeitweiliger Eigentümer des Feuerlöscher-Anbieters Minimax bekannt geworden. Beteiligungen mit bis zu 500 Millionen Euro beschreiben die Investitionsziele.

IK hatte eine Tranche des Fonds im Juli abgeschlossen. Daraus wurden drei Transaktionen finanziert – zwei davon in Deutschland, den Infusionsanbieter ZytoService und den Granitspülen-Hersteller Schock. Der Fonds VIII soll je Transaktion etwa 50 bis 150 Millionen Euro Eigenkapital bereitstellen und zielt auf Unternehmen mit einem Wert von 100 bis 500 Millionen Euro. Etwa zwölf bis achtzehn Transaktionen sollen geplant sein. Gewünschte Branchen sind das Gesundheitswesen, der Maschinen- und Anlagenbau, Konsumgüter und Dienstleistungen. Die Mittel für den aktuellen Geldtopf kommen von Pensionsfonds, Banken und vom „Fund of Funds“ (FOF), einem Investmentprogramm, dessen Namen andere Assoziationen zu einem Markt aus den 60er Jahren weckt. Dort werden Anteile an Fonds von Private-Equity-Gesellschaften oder Beteiligungen an anderen Unternehmensportfolios erworben.

An dieser Stelle sollte nicht verzichtet werden, darauf hinzuweisen, dass der Fund of Funds an einen 1962 gegründeten Investmentfonds erinnert, der nach dem Desaster der „Investors Overseas Services“ (IOS) im Untergrund verschwand. IOS hatte damals erstmals europaweit Investmentfonds bekannt gemacht, scheiterte aber an dem Aktienabsturz 1970 und der anschließenden räuberischen Übernahme durch einen später verurteilten Betrüger. Ein Dachfonds darf nicht mehr als 25 % der Anteile am Vermögen des Zielfonds halten. Diese Einschränkungen sind als Lehren aus dem Zusammenbruch des o. b. ersten Dachfonds FOF (Fund Of Fonds) zu verstehen. Nach diesen Ereignissen wurden Dachfonds in Deutschland verboten und erst im 3. Finanzmarktförderungsgesetz vom 1. April 1998 neu geordnet.

Die Investoren teilen sich neben anderen Investoren in europäische und nordamerikanische Anleger. Der vorher aufgelegte IK-Fonds VII für mittelgroße Beteiligungen soll 15 Transaktionen gespeist haben. Anfang des Jahres hatte IK einen Geldtopf für kleine Beteiligungen aufgelegt, erstmals seit mehr als 20 Jahren. Dieser „IK Small Cap I“ zielt auf Transaktionen bis zu 100 Millionen Euro Unternehmenswert und stellt je Beteiligungsform 10 bis 30 Millionen Euro Eigenkapital zur Verfügung. Damit sollen etwa 12 bis 15 Transaktionen mit Ko-Investoren gespeist werden. Darunter sind Anleger zu verstehen, die in Einzeltransaktionen als Partner des Fonds in die Multiples Beträge einbringen wollen.

Über beide Fonds hat IK in diesem Jahr 2,1 Milliarden Euro eingeworben. Der in London ansässige Investor hatte sich nach seiner Gründung auf kleinere Transaktionen konzentriert. Investitionen erfolgen in deutschsprachige Länder, Skandinavien, Frankreich und Benelux. Dinsel zeigte sich mit dem Verlauf des Jahres 2016 zufrieden. Die Private-Equity Branche sieht sich gegenüber der Konkurrenz hohen Preisen ausgesetzt. Der Investor konstatiert für die vergangenen vier bis fünf Jahre keine große Bewegung in Multiples.

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