Italien hat gegen den US-Handelsriesen Amazon wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung eine vorläufige Geldstrafe von 121 Millionen Euro verhängt. Die zuständige Polizeibehörde begründete dies mit den Ergebnissen von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, wonach Amazon hohe Summen an der Steuer vorbeischleust, indem Versandaufträge über ein ausgeklügeltes System an Subunternehmen vergeben werden.

Den Ermittlungen zufolge nutzt Amazon komplexe Strukturen, um Steuern zu vermeiden, was zu erheblichen Einnahmeverlusten für den italienischen Staat führt. Zudem wird dem Unternehmen vorgeworfen, systematisch Arbeitskräfte auszubeuten. Dies geschieht, indem die Subunternehmen unter prekären Bedingungen arbeiten und ihren Mitarbeitern geringe Löhne zahlen.

Die Summe von 121 Millionen Euro wurde im Rahmen einer Notfallverordnung beschlagnahmt, um sicherzustellen, dass die Mittel verfügbar sind, falls die Vorwürfe bestätigt werden. Die Ermittlungen laufen weiter, und die italienischen Behörden betonen, dass sie entschlossen sind, gegen Steuerhinterziehung und Ausbeutung vorzugehen.

Amazon hat auf die Vorwürfe reagiert und erklärt, dass das Unternehmen alle geltenden Gesetze und Vorschriften einhält. Man arbeite eng mit den Behörden zusammen, um die Angelegenheit zu klären.

Die Strafe gegen Amazon ist Teil eines breiteren Vorgehens Italiens gegen Steuervermeidung und unfaire Geschäftspraktiken multinationaler Konzerne. Die italienische Regierung hat angekündigt, weiterhin streng gegen solche Verstöße vorzugehen, um Steuergerechtigkeit zu gewährleisten und die Rechte der Arbeitnehmer zu schützen.