Einer der vier ukrainischen Vizeenergieminister ist aufgrund des Verdachts auf Korruption festgenommen worden. Laut Angaben der Staatsanwaltschaft soll er Bestechungsgelder in Höhe von einer halben Million Dollar (rund 460.000 Euro) erhalten haben. Der Vorfall steht im Zusammenhang mit dem Transfer von Maschinen und Geräten eines staatlichen Kohlebergwerks in der umkämpften Region Donezk gegen Schmiergeld.

Wie der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU laut Ukrinform mitteilte, forderte der Vizeminister Bestechungsgelder für den Transport der wertvollen Geräte aus der östlichen Region in die Westukraine. Er und drei weitere Personen wurden verhaftet, als die Geldübergabe stattfand.

In der Ukraine wird die Annahme von Bestechungsgeldern mit bis zu zwölf Jahren Haft und der Beschlagnahme des Eigentums bestraft. Olexandr Cheilo, der das Amt des Vizeministers seit September 2023 innehatte, ist eine der Hauptfiguren in diesem Fall.

Der Kampf gegen Korruption gehört zu den zentralen Forderungen der Europäischen Union an die Ukraine im Rahmen der Beitrittsgespräche. Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 wurden in der Ukraine mehrere Korruptionsskandale aufgedeckt, darunter auch im Verteidigungs- und Agrarministerium. Diese Vorfälle stellen eine erhebliche Herausforderung für die ukrainische Regierung dar, insbesondere im Hinblick auf die angestrebte EU-Mitgliedschaft.