Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat in ihrer Prüfung Unstimmigkeiten im Lagebericht der MARNA Beteiligungen AG für das Geschäftsjahr 2022 aufgedeckt. Der Bericht, Teil des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2022, gibt die Geschäftsentwicklung und die Situation des Unternehmens nicht korrekt wieder.

Das in Heidelberg ansässige Unternehmen, das sich als Beteiligungsgesellschaft mit Schwerpunkt auf liquiden börsennotierten Titeln darstellt, verschwieg die Beteiligung an einem Übernahmeprojekt eines nicht-börsennotierten Unternehmens aus der Solarbranche, einschließlich der Finanzierung dessen Tätigkeit.

Ein weiterer gravierender Mangel im Lagebericht betrifft das Versäumnis der MARNA Beteiligungen AG, über ein wesentliches Risiko zu informieren. Es wurde nicht offengelegt, dass eine von der Gesellschaft gezeichnete, nicht-börsennotierte Anleihe des betreffenden Unternehmens eventuell nicht zurückgezahlt werden kann.

Die BaFin, die seit dem 1. Januar 2022 ausschließlich für die Überwachung der Bilanzen kapitalmarktorientierter Unternehmen zuständig ist, stützt sich in ihrer Arbeit auf das Wertpapierhandelsgesetz (WpHG), speziell Abschnitt 16 Unterabschnitt 1. In ihrem Bilanzkontrollverfahren untersucht die BaFin die Korrektheit von Jahres- und Konzernabschlüssen sowie den dazugehörigen Lageberichten. Festgestellte Fehler werden öffentlich gemacht, um das Vertrauen der Anleger zu stärken, basierend auf § 109 Absatz 2 WpHG.