Neue Messmethode offenbart erhebliche Permafrostverluste in den Alpen

Last Updated: Dienstag, 30.07.2024By

Auftauender Permafrost in den Alpen destabilisiert Berghänge und führt zu Felsstürzen. Schweizer Forschende haben nun ein präziseres Messverfahren entwickelt, das mit Gleichstrom arbeitet, um die Schmelztiefe zu bestimmen. Rund 15 Prozent des Permafrosts sind in manchen Regionen unwiederbringlich verloren.

Die bisherige Methode mit Bohrlöchern lieferte nur punktuelle Resultate. Das neue Verfahren, entwickelt von Christian Hauck und seinem Team an der Universität Freiburg, ermöglicht eine flächendeckende Vermessung des Permafrosts. Dabei wird Gleichstrom durch den Boden geleitet, um den elektrischen Widerstand zu messen, der je nach Aggregatzustand des Wassers variiert.

Durch tausende Messungen entsteht ein dreidimensionales Bild des Untergrunds, das die Menge des verbleibenden Permafrosts zeigt. Daten aus Bohrlöchern bestätigen, dass die Temperaturen in den vergangenen 20 Jahren um etwa ein Grad gestiegen sind, wodurch die obersten Bodenschichten aufgetaut sind. Zwischen 2015 und 2022 gingen etwa 15 Prozent des Eises verloren.

Eine weitere Studie zeigt, dass heiße Sommer wie in den Jahren 2003, 2015 und 2022 den Permafrost unwiederbringlich auftauen lassen, was kalte Winter nicht ausgleichen können.

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