neues Gentechnikgesetz

Last Updated: Montag, 04.12.2023By Tags: ,

Die Europäische Union plant, ein neues Gentechnikgesetz zu verabschieden, das Erleichterungen für neue gentechnische Verfahren (NGT) vorsieht. Diese Gesetzesänderung betrifft drei Bundesministerien in Deutschland und hat zu intensiven Diskussionen geführt. Sowohl Umwelt- und Bioverbände als auch wissenschaftliche Kreise äußern sich deutlich zu diesem Thema.

Die vorgeschlagene Gesetzesänderung zielt darauf ab, die regulatorischen Hürden für die Forschung und Entwicklung genom-editierter Pflanzen zu senken. Diese Pflanzen, die keine artfremden Gene enthalten, könnten dadurch einfacher entwickelt werden. Insbesondere würde die Kennzeichnungspflicht für aus diesen Pflanzen produzierte Lebens- und Futtermittel entfallen, und die Risikoprüfung würde vereinfacht.

Diese Lockerungen stoßen jedoch auf erheblichen Widerstand von Umwelt- und Bioverbänden. Sie befürchten, dass Gentechnik in Lebensmitteln für Verbraucher nicht mehr erkennbar sein wird, was Transparenz und Wahlfreiheit einschränkt. Diese Gruppen fordern das Beibehalten des Vorsorgeprinzips und eine klare Kennzeichnung auch für Pflanzen der NGT-Kategorie 1.

Andererseits sehen Befürworter der grünen Gentechnik darin eine Chance, insbesondere im Kampf gegen den Klimawandel. Sie argumentieren, dass durch diese Technologien Pflanzen entwickelt werden können, die widerstandsfähiger gegen Trockenheit und Hitze sind, was zu einer effizienteren und umweltschonenderen Landwirtschaft führen könnte.

Ein weiteres kritisches Thema in der Debatte sind die Patente auf durch NGT entwickelte Pflanzen. Die Sorge besteht, dass große Konzerne die Kontrolle über diese Technologien erlangen und die Kosten für Saatgut steigen könnten.

Obwohl eine schnelle Entscheidung in Brüssel erwartet wird, dürfte die praktische Umsetzung des neuen Gesetzes, sollte es verabschiedet werden, bis zu zwei Jahre dauern.

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