POC Fonds- Das Ende und die schweigsame Frau Galba

Last Updated: Montag, 21.03.2016By

Mit überwältigender Mehrheit haben in den Gesellschafterversammlungen vom 07.03.2016 bis 09.03.2016 alle sechs über die kanadische COGI verbundenen POC Öl- und Gasfonds ihre Selbstauflösung beschlossen. Die Liquidation der POC Fonds ist nach der Insolvenz der kanadischen Objektgesellschaft COGI unausweichlich geworden.

Zahler sichern Liquidation der POC Fonds

Durch die Rückzahlung der gewinnunabhängigen Ausschüttungen von rund einem Drittel der POC Anleger ist die Liquidität zunächst gesichert. Glück  für die „Nichtzahler“. Eine offenkundig zutiefst ungerechte Situation zulasten der „Zahler“. Entscheidend bleibt freilich, welche laufenden Kosten anfallen und wie lange die Liquidation der POC Fonds dauert. Nach der optimistischen Planung soll die Liquidation bis zum Jahresende 2016 weitgehend abgeschlossen sein. Zweifel sind berechtigt. Viele POC Anleger sind überzeugt, dass die POC Fondsgeschäftsführung so lange liquidiert, wie das Geld reicht.

Auch die POC Fonds könnten insolvent werden

Sollten unvorhergesehen Kosten während der Liquidationsphase entstehen, droht auch den deutschen POC Fonds die Insolvenz. Dann müssten alle POC Anleger – auch die Zahler – damit rechnen, vom  Insolvenzverwalter auf vollständige Rückzahlung aller Ausschüttungen in Anspruch genommen zu werden.

POC Fonds Anleger fühlen sich systematisch getäuscht

Dem aus der Sicht der Gesellschafter unausweichlichen Liquidationsbeschluss waren heftige und oft sehr emotionale Diskussionen vorangegangen. Der POC Fonds Geschäftsführerin wurde vorgeworfen, die Anleger systematisch getäuscht zu haben. Hilflose Erklärungsversuche oder eine offene Verweigerungshaltung fachten das Misstrauen der POC Gesellschafter weiter an.

Alternative Sanierungspläne für COGI sind Illusion

Alternative Sanierungspläne wurden von einzelnen Gesellschaftergruppen angekündigt, deren Realisierung sich aber als Wunschdenken entpuppte. Rund 48 Millionen CAD Verbindlichkeiten der COGI stehen derzeit unverkäufliche Ölfelder gegenüber, deren Wert bei einer vorsichtigen Schätzung rund 20 Millionen CAD betragen könnte. Es ist „Nichts“ mehr da und das ist in der Obhut des Insolvenzverwalters. 300 Millionen Euro Einlagen der POC Anleger sind vernichtet.

POC Fonds fahren Riesenverluste ein

Die Vorlage der Bilanzen offenbarte die Riesenverluste in allen Fonds. Die POC Fonds Geschäftsführung versucht diese „verschwundenen“ Gelder von rund 100 Millionen Euro bei der Verschmelzung der sechs Objektgesellschaften auf die COGI mit notwendig gewordenen Wertberichtigungen zu begründen. Verärgert waren viele Anleger darüber, dass die Zahler die Liquidation der POC Fonds bezahlen und damit auch das üppige Gehalt der Geschäftsführerin. Appelle an die Moral prallten an der Geschäftsführerin ab.

POC Fonds Geschäftsführung nicht entlastet

Der Zorn der POC Gesellschafter machte sich dann im Abstimmungsergebnis Luft. Alle vorgelegten Jahresabschlüsse der POC Fonds wurden abgelehnt. Entlastung wurde nicht erteilt. Damit bleiben theoretisch Schadensersatzansprüche gegen die POC Fonds Geschäftsführung offen. In den meisten POC Fonds wurde ein Beirat gewählt, der die Liquidation kritisch begleiten will.

POC Fonds: Keine Rückforderung der Ausschüttungen

Viele offenen Fragen und Ungerechtigkeiten bleiben zu klären. Bitter ist für die Zahler, dass sie mit ihren Einzahlungen jetzt die Liquidation finanzieren, während die Nichtzahler davon profitieren. Die POC Fonds Geschäftsführung machte allerdings deutlich, dass sie unter Berufung auf die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes nicht verpflichtet ist, einen solchen Ausgleich vorzunehmen. Es werden auch keine Ausschüttungen mehr zurückgefordert. Dieses würde zu einer Verlängerung der Liquidation führen und diese zudem mit erheblichen Kostenrisiken belasten. Schwer vorstellbar ist allerdings, dass es in diesem Konflikt zu einem freiwilligen Ausgleich zwischen den Zahlern und den Nichtzahlern kommen wird.

Quelle.Rechtsanwalt Resch

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