Im Jahr 2023 verzeichnete die Bundespolizei einen Anstieg bei der Festnahme von Schleusern im Vergleich zu den Vorjahren. Laut Angaben eines Sprechers wurden rund 2.900 Schleuser dingfest gemacht, was einem Plus von 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese Zunahme der Festnahmen erfolgte vor allem aufgrund der verstärkten Kontrollen an den Grenzen zu Österreich, Polen, Tschechien und der Schweiz.

Trotz dieser Erfolge wies die Gewerkschaft für Bundespolizei und Zoll darauf hin, dass die überwiegende Anzahl der Schleuser bei Schleierfahndungen festgestellt wurde und nicht bei den Grenzkontrollen. Der Vorsitzende Andreas Roßkopf betonte gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland, dass es sich dabei häufig um angeworbene Fahrer handle, die oftmals wenig professionell vorgingen.

Diese Entwicklung verdeutlicht die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes zur Bekämpfung des Schleuserwesens. Neben verstärkten Kontrollen an den Grenzen müssen auch die Schleierfahndungen intensiviert werden, um die organisierten Strukturen hinter den Schleuseraktivitäten aufzudecken und zu zerschlagen. Nur so kann effektiv gegen den Menschenhandel und die Ausbeutung von Migranten vorgegangen werden.