Im Jahr 2024 könnten die Strompreise in Deutschland steigen, falls die Regierung nicht zeitnah eine Entscheidung trifft. Ursache hierfür sind die zunehmenden Übertragungsnetzentgelte, die für den Betrieb und Ausbau der Hochspannungsleitungen anfallen. Diese Kosten werden auf die Stromkunden umgelegt. Da das Stromnetz weiter ausgebaut werden muss, ist mit weiteren Steigerungen der Netzentgelte zu rechnen, was etwa zehn Prozent des Strompreises ausmacht.

Ein Bundeszuschuss von 5,5 Milliarden Euro, der aus dem Wirtschafts- und Stabilisierungsfonds stammen sollte, ist durch das Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts unsicher geworden. Die weitere Finanzierung dieses Zuschusses ist noch offen.

Falls der Bund keinen Zuschuss bereitstellt, könnte sich das Übertragungsnetzentgelt nahezu verdoppeln. Dies würde für einen Vier-Personen-Haushalt Mehrkosten von über 100 Euro bedeuten. Zusätzlich entfällt ab Januar die Strompreisbremse, was für einige Verbraucher in teureren Tarifen höhere Kosten zur Folge hat.

Netzbetreiber fordern von der Bundesregierung bis spätestens Freitag eine Entscheidung bezüglich des Zuschusses. Ohne Entscheidung könnten sie ihre Preise ab Januar erhöhen. Experten und Verbraucherschützer warnen vor einem Dominoeffekt auf dem Strommarkt, falls der Bundeszuschuss gestrichen wird. Das hätte direkte Auswirkungen auf die Endverbraucher und alle Stromkunden.