Studie: Wohlhabende haben deutlich höheren CO2-Fußabdruck

Menschen mit hohem Einkommen leben meist klimaschädlicher als Menschen mit niedrigem Einkommen. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Die Studie zeigt, dass die zehn Prozent der Bürgerinnen und Bürger mit den niedrigsten Einkommen pro Kopf und Jahr im Durchschnitt 5,6 Tonnen Treibhausgase verursachen. Im Gegensatz dazu sind es bei den zehn Prozent mit dem höchsten Einkommen 10,1 Tonnen.

Sandra Bohmann, Mitautorin der Studie, erklärte, dass der Verzicht aufs Fliegen den größten positiven Effekt auf die CO2-Bilanz habe. „Eine Interkontinentalflugreise verursacht so viel CO2 wie ein ganzes Jahr Essen und Wohnen eines Durchschnittshaushalts,“ betonte Bohmann.

Neben dem Verzicht auf Flugreisen sei auch die energetische Sanierung von Wohngebäuden eine sinnvolle Maßnahme zur Reduktion des CO2-Ausstoßes. Energetische Sanierungen umfassen Maßnahmen wie die Verbesserung der Wärmedämmung, den Einsatz energieeffizienter Heizsysteme und die Nutzung erneuerbarer Energien. Diese Maßnahmen können den Energieverbrauch erheblich senken und somit den CO2-Fußabdruck reduzieren.

Die Studie des DIW verdeutlicht, dass Maßnahmen zur Reduktion des CO2-Ausstoßes nicht nur auf individueller, sondern auch auf politischer Ebene notwendig sind. Eine gezielte Förderung energetischer Sanierungen und die Einführung von Anreizen für klimaschonendes Verhalten könnten helfen, die Emissionen zu senken. Darüber hinaus sollten steuerliche Maßnahmen und gesetzliche Vorgaben geprüft werden, um einen nachhaltigeren Lebensstil zu fördern und die Klimaschutzziele zu erreichen.

Die Ergebnisse der Untersuchung werfen ein Schlaglicht auf die sozialen Ungleichheiten in Bezug auf den Klimawandel. Menschen mit höherem Einkommen haben nicht nur einen größeren CO2-Fußabdruck, sondern auch mehr Möglichkeiten, in klimaschonende Technologien zu investieren. Eine gerechte Klimapolitik sollte daher auch soziale Aspekte berücksichtigen und Maßnahmen ergreifen, um den Zugang zu umweltfreundlichen Alternativen für alle Bevölkerungsschichten zu ermöglichen.

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