Verminderung von BIG DATA am Finanzmarkt

Versicherungsgesellschaften specken die Datensammlung mangels Rentabilität ab.

Kontroverse Informationen zur Digitalisierung verunsichern den Kapitalmarkt. Sollte es Realität sein, dass ein branchenweites Sammelsystem nur noch eingeschränkt beliefert wird? wird sich das auf Versicherer beschränken? Der provokative Buchtitel „Die analoge Revolution“ aus 2014 (Schwägerl, Ch.) deutet nicht zwingend darauf hin. Vielmehr zeigen die Überlegungen des Autors, dass die Welt mit Erkundung des Internets nicht begeistert stehen bleibt. Werden neue, revolutionäre Bilder auf uns zukommen und andere Möglichkeiten der Informationstechnik aufzeigen?

Die Versicherer argumentieren mit dem Aufwand für digitale Aktivitäten, dass sich Nachberechnungen nicht lohnen. Vorreiter ist die Allianz Lebensversicherung, die das zentrale HIS – Informationssystem nicht mehr mit Daten aus Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherungen beliefert. Der Erkenntnis-gewinn sei gering, Aufwand und Kosten nicht zu rechtfertigen (vgl. Handelsblatt am Abend 2016-09-12).

Bei dem System handelt es sich um den Austausch von Daten zwischen Versicherungsgesellschaften. Rentabel scheint dies nur noch bei Sachversicherungen zu sein. Die HIS soll Betrugsfälle und hohe Risiken aufdecken. Ungewöhnliche Schadenshäufung und sowie Risiken für Versicherer werden gemeldet. Datenschützer hatten das System 2011-2013 neu geordnet. Mit den Einschränkungen sind sich Allianz und die bedeutenden deutschen Versicherungsgesellschaften als Mitbewerber einig.

Eine Begründung für die Einschränkung ist die Digitalisierung selbst. Allianz verweist auf die neuen Online-Abschlüsse für Risikolebensversicherungen und Berufsunfähigkeitsversicherungen. Eine zusätzliche Abspeicherung hätte in der Zukunft ein Hindernis bedeutet. Daraus ist für den Verbraucher offensichtlich, dass nicht jede Form der Digitalisierung nützlich sein muss. Mit weiteren technischen Entwicklungen werden die bisherigen Datensammlungen irgendwann überholt, ihre Regeneration ohne Nutzen sein. Ein weiteres Problem stellt der Datenschutz dar.

Dabei sei auf die Technologie von Big Data als Komplex hingewiesen: Aktuelle Daten werden aufgenommen und in Verbindung mit Aktualisierungen gelöscht. Interessant und von Bedeutung ist die Komplexität mehrerer Informationen, die nicht vorgehalten werden. Veraltete Daten gibt es nicht mehr. Wenn Daten selbst für die Abspeicherung nicht mehr von Bedeutung sind stellt sich die Frage, was zu schützen ist. Versicherungsmakler haben auf diese Daten keinen Zugriff. Sie würden erfahren, wenn ein Versicherungsantrag abgelehnt wird. Diese Ablehnungen erfolgen in Zukunft ausschließlich auf der Basis aktueller Daten, die nicht mehr gemeldet werden müssen oder für die Entscheidungen der Gesellschaften ohne Bedeutung sind.

JPM

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