„Virtuelle Kinderklinik“

Last Updated: Dienstag, 19.12.2023By Tags: , , ,

In Bayern wurde die „Virtuelle Kinderklinik“ gestartet, eine digitale Plattform, die Kinderkrankenhäuser vernetzt, um freie Betten schnell vermitteln zu können. Gesundheitsministerin Judith Gerlach betont die Bedeutung angesichts des RS-Virus und erklärt, dass die Plattform einen schnellen Überblick über freie Kapazitäten bietet. Dies ermöglicht eine rasche Vermittlung von Kindern in geeignete Krankenhäuser, insbesondere in Zeiten von Engpässen.

Die Plattform wurde von IT-Spezialisten der Universität Passau entwickelt, auf Anstoß des bayerischen Landesverbands der Leitenden Kinder- und Jugendärzte und Kinderchirurgen Deutschlands. Der nächste Schritt des Projekts, der im nächsten Jahr geplant ist, beinhaltet den Aufbau eines telemedizinischen Netzwerks. Professor Matthias Keller, Ärztlicher Direktor der Kinderklinik Passau und Vorsitzender des VLKKD, erklärt, dass die Vernetzung von Kinderkrankenhäusern das Ziel ist, um Behandlungskapazitäten besser abzustimmen und telemedizinische Beratungen bayernweit anzubieten.

Das Projekt soll Ärzten ermöglichen, bei Engpässen nicht mehr jede Kinderklinik einzeln abtelefonieren zu müssen, um freie Plätze zu finden. Darüber hinaus sollen Ärzte und Fachexperten mittels Videotelefonie schneller miteinander beraten und sich telemedizinisch unterstützen können. In Bayern gibt es derzeit 43 Krankenhäuser mit der Fachrichtung Kinder- und Jugendmedizin bzw. Kinderchirurgie sowie etwa 1.200 niedergelassene Kinder- und Jugendärzte, die sich um die ambulante Versorgung kümmern. Die „Virtuelle Kinderklinik“ soll insbesondere in kleineren Städten und Gemeinden, in denen oft keine Kinderarztpraxen mehr vorhanden sind, eine wichtige Rolle spielen.

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