In Deutschland gibt es in diesem Jahr deutlich mehr Mücken. Der Hamburger Tropenmediziner Jonas Schmidt-Chanasit sprach von einer starken Beeinträchtigung vor allem durch Stechmücken. Entsprechend würden Menschen auch häufiger gestochen. Wer in den vergangenen beiden Jahren weitgehend von Stichen verschont geblieben ist, dessen Immunsystem reagiere nun stärker auf einen Stich.

Schmidt-Chanasit erklärte weiter, dass das vermehrte Auftreten von Mückenstichen zu heftigeren Immunreaktionen führen kann. Dies äußert sich in stärkeren Schwellungen, Juckreiz und Rötungen. Ursache für die Zunahme der Mückenpopulation könnten milde Winter und feuchte Frühjahre sein, die ideale Brutbedingungen schaffen.

Ob und inwieweit mögliche Umweltgifte diese Reaktionen beeinflussen, dazu gibt es laut Schmidt-Chanasit bislang keine Nachweise. Es ist jedoch bekannt, dass Umwelteinflüsse generell das Immunsystem beeinflussen können, was ein potenzielles Forschungsfeld für die Zukunft darstellt. Experten raten der Bevölkerung, geeignete Schutzmaßnahmen wie Insektensprays und Moskitonetze zu verwenden, um Stiche zu vermeiden und das Risiko allergischer Reaktionen zu minimieren.