Alarmierende Entwicklung

Last Updated: Dienstag, 02.04.2024By Tags: , ,

Eine österreichische Forschungsgruppe berichtet über eine alarmierende Entwicklung im Mittelmeer: Aufgrund des Klimawandels drängen tropische Tierarten aus dem Atlantik in das Mittelmeer vor. Dies geschieht, weil die globale Erwärmung eine kühlende Auftriebsströmung entlang der nordwestafrikanischen Küste abschwächt, die bisher als Barriere gegen wärmeadaptierte Arten fungierte. Die Forscher, darunter Paolo Albano von der Stazione Zoologica Anton Dohrn in Neapel, warnen, dass diese Eindringlinge die heimische Fauna verdrängen könnten.

Da fast die Hälfte der Tierarten im Mittelmeer weltweit einzigartig ist, könnte diese Invasion dramatische Auswirkungen auf das Ökosystem haben. Durch die rasche Erwärmung des Wassers infolge des Klimawandels wird die Artenvielfalt bereits in einigen Gebieten bedroht. Es gibt sogar Berichte über eine „biologische Invasion“ von Arten aus dem Indopazifik durch den Sueskanal.

Die Forscher, zu denen auch Stefan Dullinger von der Universität Wien gehört, warnen vor einer weiteren Bedrohung aus dem Westen. Vergleichsdaten aus der Eem-Warmzeit vor 116.000 Jahren zeigen, dass selbst bei einer moderaten Erwärmung von 1,1 bis 2,6 Grad Celsius bis zum Jahr 2100 tropische Arten uneingeschränkten Zugang zum Mittelmeer finden würden.

Bei einem fortschreitenden Klimawandel mit einer Erwärmung von 2,6 bis 4,8 Grad Celsius würde das Mittelmeer bis zum Jahr 2100 zu einem tropischen Meer werden. Diese Entwicklung hätte verheerende Folgen für die Artenvielfalt und das ökologische Gleichgewicht in dieser Region.

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