Die Zahl der gerichtlichen Hinrichtungen ist laut Amnesty International im vergangenen Jahr auf mindestens 1.153 gestiegen, den höchsten Wert seit 2015. Von den 16 Ländern, die Hinrichtungen vollzogen, seien nur wenige für den extrem hohen Anstieg verantwortlich, kritisiert die Menschenrechtsorganisation in einem Bericht.

Allein auf den Iran entfallen mit 853 fast drei Viertel aller registrierten Hinrichtungen. Amnesty International weist darauf hin, dass die Hinrichtungen im Iran häufig nach unfairen Gerichtsverfahren und für Vergehen durchgeführt werden, die nach internationalem Recht keine Todesstrafe rechtfertigen.

Im Vergleich dazu hatte Amnesty für 2022 insgesamt 883 Hinrichtungen in 20 Ländern registriert. Die Menschenrechtsorganisation betont, dass die tatsächliche Zahl der Hinrichtungen vermutlich höher liegt, da viele Länder keine oder nur begrenzte Informationen zu ihren Hinrichtungen bereitstellen.

Neben dem Iran waren China, Saudi-Arabien und Ägypten die Länder mit den höchsten Hinrichtungszahlen. Amnesty fordert die internationale Gemeinschaft auf, verstärkt gegen die Anwendung der Todesstrafe vorzugehen und Druck auf die betroffenen Länder auszuüben, um diese Praxis zu beenden.

Die Organisation appelliert zudem an alle Staaten, die Todesstrafe vollständig abzuschaffen und die Menschenrechte zu wahren. Der Anstieg der Hinrichtungen sei ein alarmierendes Zeichen für die globale Menschenrechtslage und erfordere dringendes Handeln.