Die Geschichte des Antisemitismus ist lang und tragisch. In Deutschland manifestiert sich dies heutzutage unter anderem in antiisraelischen Parolen bei pro-palästinensischen Demonstrationen, wo Israel trotz der Aktionen der Hamas als „Kindermörder“ verunglimpft wird. Dieser Hass gegen Juden ist oft irrational, aber tief verwurzelt und zieht sich durch die Geschichte.

Schon im Mittelalter verbreitete sich die absurde Legende, dass Juden das Blut christlicher Kinder für die Zubereitung ihres Pessach-Brotes Matze benötigten. Samuel Salzborn, der Berliner Antisemitismusbeauftragte, sieht darin einen direkten Vorläufer für heutige Anschuldigungen gegen Israel. Die Vorwürfe, Juden würden Kinder töten, haben sich in den Hassparolen gegen Israel erhalten.

Seit der Zerstörung des Tempels in Jerusalem wurden Juden weltweit diskriminiert und verfolgt. Samuel Salzborn erläutert, dass der Antisemitismus besonders im Christentum tief verwurzelt sei. Der Vorwurf, Juden hätten Jesus Christus getötet, obwohl er selbst Jude war und von den Römern hingerichtet wurde, ist ein zentraler Bestandteil dieser feindseligen Haltung.

In Krisenzeiten wurden Juden oft zu Sündenböcken gemacht, wie während der Pestpogrome im 14. Jahrhundert. Auch in der Zeit der Aufklärung änderte sich ihre Situation kaum. Sie wurden jetzt nicht nur als religiöse, sondern auch als rassische Feinde angesehen, was im Holocaust gipfelte.

Nach der Gründung des Staates Israel 1948 verschob sich der Fokus des Antisemitismus. Mit Unterstützung sowjetischer Propaganda wurde Israel als Feindbild aufgebaut, besonders im arabischen Raum. Die Verbreitung der gefälschten „Protokolle der Weisen von Zion“ trug zusätzlich dazu bei.

In Deutschland ist Antisemitismus nach wie vor präsent. Laut Salzborn vertreten etwa ein Fünftel der Deutschen antisemitische Ansichten, quer durch alle gesellschaftlichen und politischen Schichten. Von rechtsextremen Kreisen, die die Verantwortung Deutschlands für den Holocaust negieren, bis zu linksextremen Gruppen, die Israel einseitig als koloniale Macht darstellen, reicht das Spektrum des Antisemitismus.

Der Artikel vermittelt, dass Antisemitismus ein tief verankertes, komplexes und anhaltendes Problem darstellt, das durch die Jahrhunderte und über verschiedene Gesellschaftsschichten hinweg Bestand hat.