Eine neue Studie offenbart erschreckende Erkenntnisse über das Ausmaß des Artensterbens in Europa: Die Zahl gefährdeter Arten ist weitaus höher als bisher angenommen. Die umfassende Analyse der Roten Listen gefährdeter Arten, die von einer Forschungsgruppe um Axel Hochkirch durchgeführt wurde, zeigt, dass nahezu jede fünfte Art in Europa bedroht ist, darunter insbesondere Pflanzen und wirbellose Tiere.

Die Studie, veröffentlicht im Fachmagazin PLOS One, hebt hervor, dass fast 15.000 Arten in Europas Roten Listen erfasst sind, von denen fast 3.000 entweder bereits ausgestorben, vom Aussterben bedroht, stark gefährdet oder gefährdet sind. Besonders gravierend ist die Situation bei Pflanzen, von denen 27 Prozent gefährdet sind.

Die Hauptgründe für das Artensterben sind vielfältig und umfassen wirtschaftliche Landnutzung, Zersplitterung von Lebensräumen, Ressourcenausbeutung, Umweltverschmutzung und den Klimawandel. Diese Faktoren tragen zu einer anhaltenden Bedrohung der Biodiversität bei.

Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Notwendigkeit von sofortigen Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt. Experten fordern, dass die politische Umsetzung der in Montreal beschlossenen Naturschutzziele zur Erhaltung von dreißig Prozent der Meere und Landflächen bis 2030 von entscheidender Bedeutung ist. Lebensraum- und Flächenschutz stellen hierbei die Schlüsselelemente dar, um das Überleben der bedrohten Arten zu sichern.

In diesem Zusammenhang betont die Studie, dass es nicht mehr nur um das Sammeln neuer Daten, sondern vielmehr um konkrete Taten geht. Naturschutzgebiete und sichere Lebensräume sind essenziell, um das Artensterben effektiv zu bekämpfen und die Biodiversität für zukünftige Generationen zu erhalten.