Atemwegsinfektionen

Last Updated: Montag, 13.11.2023By Tags: , , ,

In Deutschland verzeichnen aktuell ca. 8.500 von 100.000 Menschen Atemwegsinfektionen. Dies sind 500 Fälle mehr als in der vorherigen Woche. Während Erkältungsviren typisch für diese Jahreszeit sind, ist der Hauptgrund für diesen Anstieg das Coronavirus, laut Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI). Risikogruppen werden empfohlen, in Innenräumen Masken zu tragen.

Von den wöchentlich etwa 100 beim RKI eingereichten Proben von Patienten mit Atemwegsbeschwerden weisen etwa 90 relevante Viren auf. Eine Krankheitswelle liegt vor, wenn über 20% der Proben auf eine Virusinfektion zurückzuführen sind. Derzeit wird von einer Welle durch Corona- und Rhinoviren (übliche Erkältungsviren) ausgegangen.

Im letzten Bericht waren 23% der virusbelasteten Proben Coronafälle und 21% Erkältungsfälle. Dies markiert den ersten Anstieg von Coronafällen seit dem letzten Winter. Grippeviren sind in dieser Gleichung mit weniger als 1% nahezu nichtexistent.

Im historischen Vergleich waren Ende Oktober der letzten fünf Jahre noch nie so viele Menschen an Atemwegsinfektionen erkrankt. Das RKI gibt jedoch zu bedenken, dass solche Infektionsraten in vergangenen Herbstmonaten nicht ungewöhnlich waren und oft noch höher ausfielen.

Die zeitliche Verschiebung von Krankheitswellen könnte mit der anhaltenden Präsenz von Coronavirus in Deutschland zusammenhängen. Historische Daten zeigen, dass eine Viruspräsenz oft das Auftreten anderer Viren verlangsamt. Daher könnten steigende Grippefälle erst nach den Feiertagen erwartet werden.

Der Deutsche Hausärzteverband rät dringend zur Grippeimpfung, um eine potenzielle Überlastung der Hausarztpraxen durch das Zusammenkommen von Grippewelle und einer weiteren Coronawelle zu verhindern.

Die aktuelle Situation in den Hausarztpraxen scheint noch kontrollierbar zu sein, mit ungefähr 1.700 von 100.000 Menschen, die bei Atemwegserkrankungen ärztliche Hilfe suchen. Dennoch gibt der Hausärzteverband zu bedenken, dass die Erfahrungen aus Ländern der südlichen Hemisphäre, insbesondere Australien, alarmierend sind. Dort wütete das Grippevirus stark, insbesondere unter Kindern und Jugendlichen.

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