Das Ende der Telekom-Auskunft: Telefonnummern werden eingestellt

Last Updated: Montag, 13.05.2024By Tags:

Zum 1. Dezember 2024 wird die Telekom die Auskunftsdienste mit den Nummern 11833, 11834 und 11864 einstellen, da diese nicht mehr kostendeckend betrieben werden können. Die Entscheidung fiel nach einer signifikanten Abnahme der Nutzung: Im Jahr 1995 wurden noch 550 Millionen Anfragen beantwortet, zuletzt waren es weniger als zwei Millionen, ein Rückgang von über 99 Prozent. Die eingesparten Ressourcen plant die Telekom in den Ausbau von Glasfaser- und Mobilfunknetzen sowie in digitale Dienste zu investieren. Mitarbeiter der Hotline werden auf andere Projekte umverteilt oder treten in den Ruhestand.

Diese Entwicklung hat jedoch auch Kritik hervorgerufen. Der Sozialverband VdK bemängelt, dass durch die Einstellung der Dienste besonders benachteiligte Gruppen wie arme, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen zurückgelassen werden. Viele dieser Menschen verfügen nicht über die Mittel für ein Smartphone oder haben Schwierigkeiten im Umgang mit der Technologie. Der Verband fordert daher die Bereitstellung von analogen Alternativen.

Laut Telekom sind rund zwei Drittel der Nutzer der Auskunftsdienste über 65 Jahre alt, während junge Menschen unter 20 Jahren das Angebot kaum noch kennen. Da mehr als 80 Prozent der Bürger in Deutschland inzwischen Smartphones nutzen oder Informationen online suchen, sieht der Konzern die traditionelle Telefonauskunft als überholt an.

Bis zum Einstellungstermin bietet die 11833 noch Dienste wie einen Weck-Service, das Abfragen der Lottozahlen oder Verkehrsinformationen an. Danach werden Nutzer auf alternative Auskunftsdienste verwiesen. Die Bundesnetzagentur führt aktuell über 70 vergebene Rufnummern für Auskunftsdienste, wobei 11880 als einer der bekanntesten Wettbewerber verbleibt.

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