Ohne Digitalisierungen zu grauen FinTechs gedrängt

Last Updated: Freitag, 21.10.2016By Tags: , , , ,

Banken zum Sichern von  Vermögenswerten nicht kompetent am Finanzmarkt.

Banken fühlen sich für die Hinterlegung von Geldwerten am Markt prädestiniert. Die gezahlten Zinssätze werden als zu niedrig empfunden. Motivationen lassen sich dadurch nicht erreichen. Auch der Wechsel des Bankinstituts als Hinterlegungsstelle bringt keine entscheidende Verbesserung des Überschuss-Ergebnisses und – viel bedeutender – keine besser gestalteten Transaktionen zu Bankkunden mit anderen Interessen.

Größtmögliche Sicherheit ist auf dem Überweisungsträger keine eindeutige Vorgabe!

Die Banken reagieren nicht umfassend auf den digitalen Wandel. Zu 55% glauben sie, dass mangelnde Anstrengungen bei der Digitalisierung ihr Kreditinstitut in zwei bis fünf Jahren mehr als 10% der Erträge kosten werde. Den Kunden interessiert dies am Rande, wenn es nach seiner Meinung bessere Angebote gibt. Das ist nicht zwingend der Fall.

Anleger sind dem Risiko der Insolvenz, der Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit des Partners ausgesetzt, dem sie Transaktionen anvertrauen. Dieses Risiko besteht in einer vorübergehenden oder endgültigen Unfähigkeit zur termingerechten bzw. vollständigen Erfüllung von Verpflichtungen. Ein Totalverlust des transferierten Kapitals ist möglich.

Das empfinden Banken als ihre Stärke, denn – so ihre Meinung – der Kunde werde schon auf die Sicherheit mehr Gewicht legen als auf einfache Strukturen. Wenn er jedoch die Risiken nicht erkennt, wird er die einfachen Strukturen wählen. Gleichzeitig glauben einige der noch nicht digital engagierten Banken, dass zur Überarbeitung der eigenen IT-Infrastruktur kein hoher Handlungsbedarf besteht. Dabei werden Internetvergleichsportale noch als irrelevant angesehen.

Das ist das Einsatzsignal der FinTechs, die den Eindruck erwecken, dass bei ihnen alles leichter, ohne Kosten und schneller abgewickelt wird. Internetportale vergleichen Leistungen und beziehen Betrachtungen zum Risiko nicht ein. Gleichwohl möchten Kunden über den Marktvergleich den idealen Weg finden Transaktionen durchzuführen und dabei noch Geld zu sparen.

Für Banken stellt sich die Wahl, ob sie sich auf die Bereitstellung von Dienstleistungen lokalisieren oder den Vergleichsquartalen und FinTechs die letzte Meile zum Kunden überlassen. Sie nehmen dann am aktiven Markt nur noch bedingt teil. Solange dem Kunden kein großes Desaster bekannt ist, wird er nach einiger Inanspruchnahme auf die FinTechs schwören – nicht zuletzt wegen der geringen Kosten. Diese Überlegungen sind eher sportlich orientiert, da das bisher für Transaktionen zuständige Bankinstitut marginale Beträge verlangt hat.

Solange nichts passiert, werden Kunden mehrere Zugangswege wie Internet, Filiale oder Telefon benutzen bis alle Bankdienstleistungen abgeschlossen sei. Entscheidend ist, dass Banken diese Wege intelligent miteinander verbinden können. Das tut nur ein Teil der Institute.

Andere setzen sich mit den Wünschen der Kunden nicht auseinander und warten – wie sie meinen geduldig – bis der Kunde mit schlechten Erfahrungen zurückkehrt. Kaiser Wilhelm II. sei am Ende des 19. Jahrhunderts zitiert: „Das Auto ist eine vorübergehende Erscheinung – die Zukunft liegt beim Pferd.“ Auch intelligent miteinander verbundene Wege sind nur dann sinnvoll, wenn sie besser sind als die der FinTechs. Die analoge Aktivität des Pferdes konnte gegenüber dem Auto nicht bestehen.

Auch wenn dieses grau oder schwarz war, erfüllt es seine Aufgaben besser als das Pferd.

Viele Führungskräfte der Banken konzentrieren sich darauf ihren eigenen Internetauftritt zu modernisieren. Dabei wollen sie ihre Standardprodukte verbessern. Besser wäre es, wenn sie die Zahl der Angebote und die Angebote selbst vereinfachen würden. Denn das ist die Überlegenheit der konkurrierenden FinTechs. Schwächen der neuen Techniken wird der Kunde eher akzeptieren als die Inaktivität seiner bisherigen Partner, der Banken.

Das Ausdünnen des Filialnetzes der Banken senkt deren Aufwand. Es nimmt ihnen jedoch die Stärke der Präsenz gegenüber den Kunden. Nicht zuletzt vergrößern junge Institute die Zahl ihrer Filialen (Targobank, Santander Bank). Dort hat sich nicht nur die Arbeitsweise sondern auch die Kleidung der Angestellten geändert, die dadurch mehr Vertrauen beim jungen Publikum erringen.

Wenn ein Institut wie die Santander Bank Monate für ihre Farbe (rot) kämpft, zeigt es wie sie dem unbestimmten, aber preisgünstigen Grau der FinTechs versuchen zu widerstehen. Neue Strukturen entstehen, wenn Kunden bereit sind sich vor einem „persönlichen Hintergrund“ mit einem Bankmitarbeiter zu unterhalten. Sie gewinnen dann das Vertrauen, auf das sie wie selbstverständlich bei digitalen Strukturen oder Umfeld einer Filiale verzichtet haben.

JPM

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