fehlende Impfempfehlung

Last Updated: Samstag, 18.11.2023By Tags: , ,

In diesem Herbst grassiert das Respiratorische Synzitial-Virus (RSV) erneut und kann lebensgefährliche Atemwegserkrankungen verursachen. Trotz der Zulassung von zwei RSV-Impfstoffen in der EU im August, darunter der von Pfizer, fehlt bisher eine offizielle Impfempfehlung von der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (Stiko).

Klaus Überla, der Sprecher der Arbeitsgruppe Respiratorische Syncytial-Viren der Stiko, betont jedoch, dass die Stiko nicht zögert, sondern eine normale Überprüfung der Wirksamkeit und Sicherheit dieser Impfstoffe durchführt. Bei dieser Analyse wurde festgestellt, dass der Pfizer-Impfstoff besonders effektiv bei Schwangeren ist. Die Kinder geimpfter Mütter haben seltener schwere Atemwegserkrankungen durch das RSV-Virus.

Obwohl die Impfung in der Schwangerschaft vielversprechend ist, stieß die Stiko auch auf das Risiko leicht erhöhter Frühgeburten bei den geimpften Schwangeren. Diese Zahlen sind zwar statistisch nicht signifikant, aber sie stellen ein Risikosignal dar, das weiter untersucht werden muss. Dies könnte dazu führen, dass die Impfung für Schwangere erst für die späte Schwangerschaft empfohlen wird, wenn das Frühgeburtsrisiko geringer ist.

Es gibt jedoch auch andere Möglichkeiten, Säuglinge und Kleinkinder vor RSV zu schützen, einschließlich prophylaktischer Antikörpergaben und gestillter Säuglinge, bei denen Antikörper von der Mutter auf das Kind übertragen werden.

Die endgültige Impfempfehlung der Stiko wird voraussichtlich im Frühjahr 2024 erwartet. In der Zwischenzeit können sich Schwangere und Menschen über 60 nach ärztlicher Beratung für eine Impfung entscheiden, müssen jedoch die Kosten selbst tragen.

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