In Sachsen sind die Frauenhäuser aufgrund von Personalengpässen und einer zunehmenden Zahl von Fällen häuslicher Gewalt überlastet. Die Koordinierungs- und Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt und Stalking berichtet, dass immer häufiger Betroffene nicht aufgenommen werden können. In den ersten sechs Monaten des Jahres konnten 242 Personen, die von der Polizei wegen häuslicher Gewalt betreut wurden, keine Beratung in Anspruch nehmen.

Die Lage ist besonders prekär in Leipzig, wo die Zentrale Sofortaufnahme der Frauenhäuser von Januar bis Oktober über 300 Frauen und Kinder abweisen musste. Der dringende Bedarf an zusätzlichen Mitarbeiterinnen, mehr Schutzplätzen und bezahlbarem Wohnraum wird immer deutlicher, um diesen Personen angemessene Unterstützung und Schutz bieten zu können.