Gefährlicher Trend: Wie gutgläubige Bürger zu Geldwäschern werden

Last Updated: Montag, 22.04.2024By Tags:

Die Polizei warnt vor einem starken Anstieg der Cyberkriminalität in Unterfranken, insbesondere durch einen neuen Geldwäsche-Trick. Gutgläubige fallen auf vermeintliche Jobangebote herein und werden nicht nur Opfer, sondern manchmal sogar zu Tätern.

Ein Beispiel ist Johanna Hoffmann aus Würzburg, die auf der Suche nach einem Nebenjob auf ein verlockendes Angebot stieß. Auf einer vermeintlich seriösen Website sah sie Angebote für einfache Bürotätigkeiten, die sich als betrügerische Tarnung entpuppten.

Leichtsinnig gab sie ihre Personalien preis, woraufhin sie von den Betrügern als Geldwäscherin eingespannt wurde. Über Konten, die auf ihren Namen liefen, wurden Gelder von Betrugsopfern geleitet, was zur Anzeige wegen Geldwäsche gegen sie führte.

Die Betrugsmasche funktioniert über gefälschte Handels-Plattformen, die unrealistische Gewinnversprechen machen. Selbst Menschen mit unterschiedlichen Einkommen und Berufen fallen darauf herein. Der Betrug beginnt oft mit kleinen Beträgen, steigert sich aber schnell zu Millionenschäden.

Die Betrüger gehen raffiniert vor, suggerieren ihren Opfern hohe Gewinne und überzeugen sie, ihr Konto zur Verfügung zu stellen. Sie nutzen sogar eigene „Industrien“ mit Marketingabteilungen und führen menschlich klingende WhatsApp-Kommunikationen.

Die Polizei rät dringend, keine Konten für andere zu eröffnen oder persönliche Daten leichtfertig preiszugeben. Doch das Phänomen der Kontotestung für vermeintliche Unternehmen nimmt zu, wodurch ahnungslose Opfer unwissentlich zu Komplizen von Geldwäschern werden.

Dank gespeicherter Chatverläufe konnte Johanna Hoffmann das Verfahren gegen sie einstellen lassen. Sie ist jedoch eine Ausnahme, denn die meisten Betroffenen haben nicht das Glück, so glimpflich davonzukommen. Die Ermittlung von Geldwäschenetzen ist aufgrund internationaler Standorte schwierig, doch es gelang bereits, einige dieser kriminellen Strukturen aufzudecken.

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