Graumarkt des Milchverbrauchs

Last Updated: Freitag, 03.06.2016By Tags: , , ,

Leben und Wirtschaften mit zu viel Milch

Ist die Natur vom Wirtschaftsleben abgekoppelt? ist Milchproduktion – allein vom Namen her – dem Wirtschaftsleben mit Angebot und Nachfrage zuzuordnen? Milch garantiert zumindest bei Wirbeltieren den Fortgang des Lebens. Sie nährt die Nachkommen mit der dafür vom Körper produzierten Milch. Menschen nutzen Kühe zur Mehrung der Milchproduktion für die eigene Entwicklung. Das tun sie auch bei Hühnern – mit den Eiern.

Dieser Nutzen tierischer Produkte ist einer der ersten Eingriffe von Menschen in die Natur, um die eigene Entwicklung als Art zu verbessern und diese zu mehren. Die gleiche Zielrichtung wird durch das optimieren dieses Prozesses erreicht. In den Wirtschaftswissenschaften führende Nationen sind auch bei der Nutzung der Natur im Vorteil.

Deutschland ist mit 4,3 Millionen Kühen die Nummer eins der Milcherzeuger in Europa. 32 Millionen Tonnen Milch pro Jahr resultieren aus 19,5 l Milch pro Kuh am Tag. Die übertriebene Nutzung der Natur durch Legitimation des Zwecks (Rinderzucht) hat die europäischen Gesetzgeber zwischen 1984 und 2015 veranlasst mit „Milchquoten“ die Produktion zu begrenzen. Die Quoten sind seit April 2015 abgeschafft. Milchproduzenten liefern mehr Milch als vorher. Die Preise für Milch sinken.

Diese wirtschaftliche Erkenntnis wäre nicht der Rede wert, wenn die Gemeinde der Land- und Tierwirte im Sinne des Wirtschaftslebens reagieren und die Produktion senken würden. Technische Produktion würde – mit Ärgernis der Unternehmensführung – vermindert. Die Milchproduktion erfolgt durch zu schützende Lebewesen, Kühe! Wenn diese vermehrt geschlachtet werden, erhöht sich das Angebot von Rindfleisch am Markt. Die weibliche Nachtzucht wird analog zur Natur eingeschränkt. Die Preise für Rindfleisch sinken – kurzfristig! Die Argumentation begrenzt sich auf die nicht mehr voll ausgelasteten Melkautomaten – materielle Werte. Mit Sicherheit ein Desaster für land- und tierwirtschaftliche Betriebe!

Welche Gefahren entstehen für wen und wer gewinnt dadurch Vorteile?

Der Einfluss des Menschen (weit gefasst – der land- und tierwirtschaftlichen Verbände) auf die Natur reduziert sich auf die Verwendung von der Menge Milch, die am Markt nachgefragt und abgenommen wird. Wenn Abnahmen die anderen Staaten nicht unterstützen, wird die Zahl der zur Milchproduktion vorgesehenen Kühe auf das Maß sinken, das die Natur als inneres Gleichgewicht ansehen würde.

Wir müssen lernen, dass unser aller Gesundheit in zukünftigen Generationen nicht gefährdet wird, wenn unsere Kinder ihren Milchkonsum nicht an das erhöhte Milchangebot anpassen. So betrachtet wird der sinkende Milchpreis grotesk und die Aufregung darüber ein Versuch die Natur zu regeln. In der Konsequenz ist es sinnvoll mit weniger Kühen weniger Milch zu produzieren.

Wenn wir lernen, dass eine reglementierte Natur wirtschaftliche Vorteile nur über einen beschränkten Zeitraum bringen kann – bei der Milchproduktion war es ein Jahr – haben wir die Chance zu verstehen, dass Angebote von Produkten der Natur – Tiere und Pflanzen – in dem Umfang genutzt werden sollten, die uns bekömmlich sind. Die menschliche Einflussnahme auf nicht naturgegebene Produktionen kann kurzfristig zu Vorteilen und zunächst nicht zu Nachteilen führen. Langfristig sind alle Auswirkungen für die Zukunft zu beobachten.

Wir werden lernen, dass die Einflussnahme auf das Klima bei kurzfristiger Betrachtung für Mitteleuropa, den Norden Asiens und Nordamerika von Vorteil sein kann. Die Menschheit war in der Lage in der kurzen Zeit von zwei Jahrzehnten das Ozonloch zu schließen. Die Erfahrung daraus lehrt, dass die Verminderung der Treibhausgase – in der Majorität Kohlendioxyd, Methan – den Klimawandel beeinflusst. Kühe haben einen Anteil von 20% an den Treibhausgasen weltweit, da sie Methan ausscheiden. Wenn es in unseren Breiten deshalb wärmer wird, genießen wir das.

Da in der Folge durch den Permafrost  versiegelte Böden auftauen und weiteres Methan freisetzen, erwarten Wissenschaftler der NASA für das Jahr 2100 eine Erhöhung der Durchschnittstemperaturen von ca. 5 – 6 º C. Auf die Felsstürze aufgrund des Auftauens der Gebiete des Alpinen Permafrosts sei verwiesen. Die heutige Überzahl der Kühe hat Einfluss.

Die Zusammenhänge im Leben verlangen, dass sie von Intelligenzien erfasst werden, die in der Lage sind Eingriffe in die Natur mit Begrenzung zu regulieren oder die Natur selbst im Rahmen der Stetigkeit unserer Evolution durch Naturwissenschaften zu beachten. Das Vergrößern von Anteilen der Tierwelt (Kühe) ist langfristig unsere Problemstellung.

Wir dürfen nach Lösungsansätzen suchen und die Lösung finden.

 JPM

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