Was bislang Kreuzfahrtschiffen vorbehalten war, ist in Hamburg nun auch für Containerriesen möglich: Seit Montag können Containerschiffe im Hafen Landstrom beziehen und damit während der Liegezeit alle Maschinen abstellen. Den Anfang machte die knapp 400 Meter lange „Vasco de Gama“ der französischen Reederei CMA CGM, die bis zu 18.000 Standardcontainer (TEU) transportieren kann.

Die Einführung von Landstrom für Containerschiffe ist ein bedeutender Schritt zur Reduzierung von Emissionen im Hafenbereich. Indem die Schiffe ihre Maschinen abschalten und stattdessen Strom aus dem lokalen Netz nutzen, wird die Luftverschmutzung erheblich verringert. Dies ist besonders wichtig für die Hafenstadt Hamburg, die bestrebt ist, ihre Umweltbilanz zu verbessern.

Bislang ist die Nutzung von Landstrom in der Europäischen Union freiwillig. Ab 2030 jedoch sind jegliche Verbrennungsprozesse an der Kaikante untersagt, was die Notwendigkeit von Landstromanlagen weiter erhöhen wird. Die Umstellung auf Landstrom ist ein wichtiger Bestandteil der Strategie der EU zur Dekarbonisierung des Seeverkehrs und zur Einhaltung der Klimaziele.

Hamburg hat sich als Vorreiter in der Implementierung von umweltfreundlichen Hafenlösungen positioniert. Weitere europäische Häfen könnten diesem Beispiel folgen, um den maritimen Sektor nachhaltiger zu gestalten. Die Bereitstellung von Landstrom erfordert erhebliche Investitionen in die Infrastruktur, doch die langfristigen Vorteile für Umwelt und Gesundheit machen diese Investitionen lohnenswert.

Die „Vasco de Gama“ markiert den Beginn einer neuen Ära im Hamburger Hafen, in der Nachhaltigkeit und Umweltschutz zunehmend in den Mittelpunkt rücken. Weitere Containerschiffe werden erwartet, die von der neuen Landstromanlage profitieren und so zur Reduzierung der Emissionen beitragen.