Immobilieninvestitionen 2024: Rechtliche Risiken und Chancen im Gespräch mit Rechtsanwältin Bontschev

Last Updated: Freitag, 23.08.2024By

Im Jahr 2024 sehen sich Immobilieninvestoren mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert, die sowohl rechtlicher als auch wirtschaftlicher Natur sind. Steigende Zinsen, stagnierende Immobilienpreise und unsichere Marktentwicklungen werfen entscheidende Fragen auf, ob Immobilien weiterhin eine rentable Kapitalanlage darstellen. Rechtsanwältin Bontschev hat uns dabei geholfen, die in einem Interview mit Rechtsanwalt Reime erörterten Punkte aus einer kritischen Anlegersicht zu bewerten und rechtliche Handlungsempfehlungen zu formulieren.

1. Gestiegene Zinsen: Eine Hürde für Finanzierungen

Die steigenden Zinsen stellen eine signifikante Belastung für Immobilienfinanzierungen dar. Rechtsanwältin Bontschev bestätigt, dass Investoren ihre Finanzierungsverträge besonders sorgfältig prüfen müssen. „Eine Zinsbindungsfrist kann durchaus Schutz vor weiteren Zinserhöhungen bieten, jedoch sollte man auch die Flexibilität der Finanzierungsstruktur im Auge behalten,“ betont sie. Wichtig sei es, nicht nur den aktuellen Zinssatz, sondern auch die Möglichkeit von Sondertilgungen und die Gesamtlaufzeit der Finanzierung zu berücksichtigen.

Anlegersicht: Aus rechtlicher Sicht sollten Investoren sicherstellen, dass ihre Finanzierungsverträge alle Optionen berücksichtigen, um auf steigende Zinsen flexibel reagieren zu können. Fehlerhafte Beratung in diesem Bereich könnte zu finanziellen Nachteilen führen, gegen die sich Anleger möglicherweise rechtlich wehren könnten.

2. Risiken beim Kauf und Vermietung von Immobilien

Immobilieninvestitionen sind mit erheblichen Risiken verbunden, darunter Leerstand und Mietausfälle. Rechtsanwältin Bontschev hebt hervor, dass solide Mietverträge und eine sorgfältige Standortanalyse entscheidend sind, um diese Risiken zu minimieren. „Es ist unerlässlich, dass Mietverträge klar und umfassend formuliert sind, um spätere rechtliche Streitigkeiten zu vermeiden,“ erklärt sie. Zudem könne eine Mietausfallversicherung eine wertvolle Absicherung bieten, auch wenn sie zusätzliche Kosten verursacht.

Anlegersicht: Anleger sollten sicherstellen, dass ihre Mietverträge rechtlich wasserdicht sind und alle Risiken abdecken. Die rechtliche Absicherung gegen Mietausfälle und Leerstand ist ein wichtiger Faktor, der in die Gesamtstrategie einbezogen werden muss.

3. Kaufpreisfaktor und Rentabilitätsberechnung: Wichtige, aber nicht ausreichende Indikatoren

Der Kaufpreisfaktor und die Mietrendite sind zentrale Kennzahlen, die jedoch nicht isoliert betrachtet werden dürfen. Rechtsanwältin Bontschev betont die Bedeutung einer umfassenden Due Diligence. „Investoren müssen nicht nur die wirtschaftlichen, sondern auch die rechtlichen Aspekte eines Immobilienkaufs genau prüfen,“ sagt sie. Dies umfasst auch die Überprüfung von Belastungen und potenziellen rechtlichen Risiken, die die Rentabilität beeinträchtigen könnten.

Anlegersicht: Eine umfassende rechtliche Prüfung ist unerlässlich, um die tatsächliche Rentabilität einer Immobilie korrekt einschätzen zu können. Rechtsanwältin Bontschev empfiehlt, alle Faktoren zu berücksichtigen und sich nicht allein auf wirtschaftliche Kennzahlen zu verlassen.

4. Steuerliche Aspekte und Abschreibungen: Chancen und Herausforderungen

Die steuerliche Optimierung durch Abschreibungen kann die Rentabilität von Immobilieninvestitionen erheblich steigern. Rechtsanwältin Bontschev rät dazu, qualifizierte Gutachten einzuholen und diese mit einem Steuerberater zu besprechen. „Eine fehlerhafte Einschätzung der Abschreibungen kann zu erheblichen steuerlichen Nachteilen führen,“ warnt sie. „Investoren sollten sicherstellen, dass ihre steuerlichen Strategien den rechtlichen Anforderungen entsprechen und vom Finanzamt anerkannt werden.“

Anlegersicht: Steuerliche Optimierungen bieten Chancen, sind jedoch komplex und erfordern fundiertes Fachwissen. Investoren sollten sich rechtlich und steuerlich gut beraten lassen, um Streitigkeiten mit dem Finanzamt zu vermeiden.

5. Marktentwicklungen und rechtliche Strategien: Flexibilität ist gefragt

Angesichts der volatilen Marktentwicklungen ist Flexibilität in der Anlagestrategie entscheidend. Rechtsanwältin Bontschev betont, dass Verkaufsentscheidungen gut durchdacht sein müssen, um unnötige Verluste zu vermeiden. „Eine überstürzte Reaktion auf Marktschwankungen kann langfristig profitable Investitionen gefährden,“ sagt sie. „Es ist wichtig, eine ausgewogene Strategie zu entwickeln, die sowohl kurzfristige Marktentwicklungen als auch langfristige Ziele berücksichtigt.“

Anlegersicht: Flexibilität ist entscheidend, jedoch sollten Verkaufsentscheidungen wohlüberlegt sein. Rechtsanwältin Bontschev empfiehlt, rechtliche und steuerliche Konsequenzen sorgfältig abzuwägen, bevor eine Immobilie veräußert wird.

Fazit: Rechtliche Absicherung und fundierte Planung als Schlüssel zum Erfolg

Das Gespräch mit Rechtsanwältin Bontschev unterstreicht, dass Immobilieninvestitionen im Jahr 2024 erhebliche rechtliche und wirtschaftliche Herausforderungen mit sich bringen. Eine sorgfältige rechtliche Absicherung und eine fundierte Planung sind unerlässlich, um in diesem anspruchsvollen Marktumfeld erfolgreich zu sein. Anleger sollten sich umfassend informieren und bei Bedarf rechtlichen Rat einholen, um mögliche Fallstricke zu vermeiden und die Rentabilität ihrer Investitionen zu sichern. Wer diese Aspekte berücksichtigt, kann trotz der widrigen Umstände erfolgreich in Immobilien investieren.

Link: https://www.youtube.com/watch?v=ABZNUKX1olo

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