Krise der Regionalvermarkter in Deutschland

Last Updated: Dienstag, 14.11.2023By Tags: , ,

Die steigenden Lebensmittelpreise führen zu einem Umdenken bei den Verbrauchern in Deutschland. Besonders spürbar wird dies für Bio-Fachmärkte und Regionalvermarkter. Landwirte wie Andreas Westenrieder aus Obersöchering bei Weilheim, der in seiner eigenen Mini-Molkerei Produkte wie Joghurt, Käse und Topfen herstellt, spüren die Auswirkungen. Trotz der Zugehörigkeit zur Regionalvermarktungs-Initiative Unser Land, die Produkte von 300 Erzeugern in den Landkreisen um München koordiniert, gab es einen deutlichen Rückgang im Absatz. Beispielsweise sank der Verkauf von Heumilch-Joghurt um 50 Prozent.

Die gestiegenen Produktionskosten, einschließlich Strom, Diesel, Futtermittel und Verpackung, verschärfen die Situation zusätzlich. Adriane Schua vom Dachverein Unser Land e. V. macht darauf aufmerksam, dass es „fünf vor zwölf“ ist und viele Erzeuger aus dem Netzwerk ausscheiden, da sie mit den erzielten Preisen nicht mehr nachhaltig produzieren können.

Regionale Vermarktung bietet viele Vorteile, wie kurze Transportwege und Unterstützung kleinerer Familienbetriebe. Die Westenrieders demonstrieren dies durch ihre klare Aufgabenteilung und nachhaltige Produktionsweise. Trotzdem entscheiden sich viele Konsumenten aus Kostengründen für günstigere Massenware oder Bioprodukte aus Discountern.

Die Problematik ist nicht nur auf Unser Land beschränkt. Der Bundesverband der Regionalbewegung berichtet von ähnlichen Schwierigkeiten bundesweit. Es bleibt ungewiss, ob und wann sich dieser Trend wieder umkehrt, während lokale Produzenten wie die Westenrieders weiterhin um Anerkennung und Unterstützung kämpfen.

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