Heute beraten die EU-Verkehrsminister über neue Regelungen für Führerscheine. Besonders im Fokus stehen dabei ältere Autofahrer und das begleitete Fahren ab 17 Jahren. Die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Maßnahmen haben in Deutschland bereits für Diskussionen gesorgt, insbesondere hinsichtlich möglicher Pflichtuntersuchungen für Senioren. Bundesverkehrsminister Volker Wissing lehnt solche verpflichtenden Gesundheitschecks ab, obwohl die Kommissionsvorschläge den EU-Ländern diesbezüglich Spielraum lassen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die EU-Staaten Pflichtuntersuchungen einführen, ist gering, da in vielen europäischen Ländern bereits Untersuchungen ab einem gewissen Alter erforderlich sind. Die EU-Kommission hatte zudem vorgeschlagen, dass Menschen über 70 ihren Führerschein alle fünf Jahre erneuern und entweder eine Selbsteinschätzung zur Fahrtauglichkeit oder eine ärztliche Untersuchung durchführen müssen.

Statistiken zeigen, dass ältere Autofahrer häufiger Hauptverantwortliche bei Unfällen mit Personenschaden sind. Die EU-Verkehrsminister werden auch über andere mögliche Änderungen beraten, wie die Ausweitung des begleiteten Fahrens mit 17 Jahren auf EU-Ebene und mögliche Probezeiten.

Die Vorschläge der EU-Kommission beinhalten auch Änderungen für das Führen von Wohnmobilen und die Einführung eines digitalen Führerscheins. Die endgültige Entscheidung wird in Verhandlungen zwischen den EU-Staaten und dem Europäischen Parlament getroffen, wobei am Donnerstag ein erster Stimmungstest im Verkehrsausschuss des Parlaments erwartet wird.