Produktrisiken bei Zertifikaten

Anlagen zum Sichern des Bestandes von Vermögenswerten am Finanzmarkt.

Es ist unstreitig, dass die von Banken für die Hinterlegung von Geldwerten am Markt gezahlten Zinssätze als zu niedrig empfunden werden. Auch der Wechsel des Bankinstituts als Hinterlegungsstelle bringt keine entscheidende Verbesserung des Überschuss-Ergebnisses. Wohin mit dem Geld – an den grauen Finanzmarkt?

Größtmögliche Sicherheit ist eindeutige Vorgabe! Der Mix aus Wertpapieren auf der Basis von Indices klingt sicher; aber wenn dem Dax gefolgt wird, sinkt und fällt der Wert der Zertifikate nach dem Index, der sich daraus ergibt – sicher optimiert mit kosmetischen Korrekturen! Da bleiben die Fragen nach den zu erkennenden Risiken und ihrer Einschätzung (lt. DB – Wealth Management). Sieben Punkte zeigen den Zweck auf, den Anleger bei der Anlage in Zertifikate einsetzen sollten:

  1. Emittenten-/Bonitätsrisiko

Anleger sind dem Risiko der Insolvenz, der Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit des Emittenten, ausgesetzt. Dieses Risiko besteht in einer vorübergehenden oder endgültigen Unfähigkeit zur termingerechten bzw. vollständigen Erfüllung von Zins- und /oder  Tilgungsverpflichtungen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Die Wertpapiere unterliegen als Schuldverschreibungen keiner Einlagensicherung.

  1. Risiko des Totalverlusts

Ist kein Mindestauszahlungsbetrag vorgesehen, erleiden Anleger u. U. einen Totalverlust des eingesetzten Kapitals. Dieses Risiko besteht unabhängig vom Emittenten- /Bonitätsrisiko. Das Risiko des Totalverlusts besteht insbesondere dann, wenn der Kurs des Basiswerts am Ende der Laufzeit bzw. bei Kündigung oder Ausübung (gewolltem Aktivieren) des Wertpapiers bei Null liegt.

Bei Knockout-Produkten kommt es zu einem unmittelbaren wertlosen Verfall der Wertpapiere, wenn der Kurs des Basiswerts eine bestimmte Schwelle erreicht bzw. unter- oder überschreitet.

  1. Mit dem Basiswert verbundene Risiken

Wegen des Einflusses des Basiswerts auf den Anspruch aus den Wertpapieren sind Anleger wie bei einer Direktanlage in den Basiswert sowohl während als auch zum Ende der Laufzeit Risiken ausgesetzt, die mit einer Anlage in den jeweiligen Basiswert verbunden sind.

  1. Vorzeitige Beendigung

Die Emissionsbedingungen der Wertpapiere enthalten eine Bestimmung, laut der die Wertpapiere von der Emittentin bei Erfüllung bestimmter Bedingungen vorzeitig getilgt werden können. Folglich können die Wertpapiere einen niedrigeren Marktwert aufweisen als ähnliche Wertpapiere ohne ein solches Tilgungsrecht der Emittentin. Während des Zeitraums, in dem die Wertpapiere auf diese Weise getilgt werden können, steigt der Marktwert der Wertpapiere im Allgemeinen nicht wesentlich über den Preis, zu dem sie zurückgezahlt, getilgt oder gekündigt werden können. Dies gilt auch, wenn die Emissionsbedingungen der Wertpapiere eine automatische Tilgung oder Kündigung der Wertpapiere vorsehen (z. B. Knock-out- bzw. Auto-Call-Option).

  1. Kündigungs- /Wiederanlagerisiko

Im Falle der vorzeitigen Einlösung der Wertpapiere kann der Einlösungsbetrag u. U. unter dem Erwerbspreis liegen. Zudem trägt der Anleger das Risiko, dass vom Emittenten zu einem für ihn ungünstigen Zeitpunkt gekündigt bzw. das Zertifikat vorzeitig eingelöst wird und er den Einlösungsbetrag nur zu schlechteren Bedingungen wieder anlegen kann.

  1. Währungsrisiko

Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass sich der Wechselkurs der für das Wertpapier relevanten Währungen bzw. der Währung des Basiswerts zum Nachteil des Anlegers ändert. Ein Wechselkursrisiko besteht für Anleger, wenn die Währung des Wertpapiers nicht ihre Heimatwährung ist, bzw. wenn die Währung des Wertpapiers nicht mit der Währung des Basiswerts übereinstimmt und das Wertpapier nicht über einen Mechanismus zur Absicherung gegen Währungsrisiken (Quanto-Struktur) verfügt.

  1. Fazit

In Zertifikaten angelegtes Kapital muss nicht den Geldwert behalten, der zu deren Erwerb investiert worden ist. Das Risiko ist gegenüber dem Direkterwerb von Aktien oder Wertpapierfonds gepuffert. Über das eingesetzte Kapital kann nicht nach Belieben verfügt werden.

JPM

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