Im Gegensatz zu vielen anderen Meeresbewohnern gehören Quallen zu den Gewinnern des Klimawandels. Wegen der steigenden Wassertemperaturen der Weltmeere könnten sie künftig immer weiter in den Arktischen Ozean vordringen, wie eine Studie des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts (AWI) zeigt.

Forschende setzten in einem Modell acht arktische Quallenarten steigenden Wassertemperaturen aus. Das Ergebnis: Bis auf eine Ausnahme könnten alle untersuchten Spezies ihren Lebensraum deutlich Richtung Arktis ausdehnen. Diese Entwicklung könnte tiefgreifende Auswirkungen auf das marine Ökosystem der Arktis haben, da Quallen sowohl Konkurrenz für einheimische Arten darstellen als auch Veränderungen in der Nahrungskette verursachen können.

Die Studie hebt hervor, dass die Anpassungsfähigkeit der Quallen an veränderte Umweltbedingungen ihnen einen Vorteil verschafft. Während viele Arten Schwierigkeiten haben, sich an die Erwärmung der Meere anzupassen, könnten Quallen von den neuen Bedingungen profitieren und ihre Populationen erheblich vergrößern.

Die Forscher betonen die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen, um die langfristigen ökologischen Auswirkungen dieser Verschiebung besser zu verstehen und geeignete Schutzmaßnahmen für das empfindliche arktische Ökosystem zu entwickeln.