Staatsanwaltschaft Hamburg- warum wird im Fall Lombardium keine Anklage erhoben?

Es geht um einen Betrug von fast 100 Millionen Euro, also keine Peanuts, wie der Volksmund so schön sagt. Trotzdem scheint die Hamburger Staatsanwaltschaft in dem Vorgang regelrecht im Tiefschlaf zu sein. Bis zum heutigen Tage gibt es nicht einmal eine veröffentlichte Liste der Güter, die man im Hamburger Pfandhaus beschlagnahmt hat. Diese wird in vergleichbaren Fällen eigentlich nahezu immer innerhalb eines halben Jahres im Bundesanzeiger veröffentlicht. Und hier? Fehlanzeige! Warum eigentlich nicht? So wie der gesamte von der Staatsanwaltschaft Hamburg derzeit abgearbeitet wird, erweckt es bei Außenstehenden den Eindruck, dass wir in einer Bananenrepublik leben.

Hier gibt es ganz klare Straftatbestände, die nachgewiesen sind durch die Ermittlungsbehörden und dann auch glasklar bestimmten Personen zugeordnet werden können. Trotzdem befinden sich alle verantwortlichen Personen immer noch auf freiem Fuß und können weiterhin vertuschen, verstecken und möglicherweise auch weiteren Schaden anrichten für die Anleger, denn, wie man hört, hatten die Personen noch lange Kontovollmacht. Dass die Staatsanwaltschaft Hamburg nicht direkt die Konten geschlossen hat am Tag der Durchsuchung, versteht auch so mancher Kollege einer anderen Staatsanwaltschaft nicht mehr. Natürlich lässt solch unverantwortliches Handeln der Staatsanwaltschaft Hamburg in diesem Fall auch Vermutungen unter den Anlegern regelrecht „sprießen“. Über Jahre hatte man in Hamburg das dort bekannteste Tennisturnier gesponsert, den Lombardium Cup. Eine Event, bei dem sich die Hamburger Gesellschaft und die Hamburger Politik alljährlich ein Stelldichein gegeben haben sollen. Im Denken der Anleger bedeutet das, „die haben sich einen schönen Tag mit meinem Geld gemacht“. Nachvollziehbar, diese Gedanken. Ob das so ist, kann man sicherlich auch nur vermuten, aber der eine oder andere Politiker und möglicherweise auch Beamte der Justizbehörden der Hansestadt Hamburg war dann sicherlich Gast bei diesem großen Event. Schaut man sich die Dokumente an, die man uns in der Vergangenheit in die Redaktion zugespielt hat, so Thomas Bremer, dann hat das Hamburger LKA wirklich einen tollen Job gemacht, den die Hamburger Staatsanwaltschaft nicht fortgeführt hat. Im Gegenteil, hier liegt der Vorgang derzeit möglicherweise sogar auf Eis, denn der einstmals zuständige Staatsanwalt ist wohl „weggelobt“ worden zum BGH nach Karlsruhe. Einen Nachfolger/in gibt es wohl offensichtlich derzeit noch nicht. Auch der Insolvenzverwalter spricht dann im Gläubigerausschuss von „schwierigen Gesprächen“ mit der Hamburger Staatsanwaltschaft.

Heute kann man nun nachfolgenden Artikel im Hamburger Abendblatt lesen:

https://www.abendblatt.de/hamburg/article211906129/Jugendamt-Mitarbeiter-drohen-15-Jahre-Haft-wegen-Betrugs.html

Da fragt man sich als Anleger dann schon, warum die Hamburger Staatsanwaltschaft es im Falle des Hamburger Pfandhausskandals mit den berühmten „3 Affen“ hält: Nichts hören, nichts sagen, nichts sehen. Hier könnte man dann als Hamburger Affen-Variante noch eine vierte hinzufügen – nichts tun!

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