Thema: DREF S.A.R.L., Luxemburg

Last Updated: Montag, 18.07.2016By Tags: , , , , ,

DREF S.A.R.L., Luxemburg, hat Anfang 2015 ihre erste Anleihe angekündigt.

Was ist seitdem geschehen?

Die aktuelle Website ist umfangreich. Vermutete Positionen sind ebenso zahlreich.

Das laut eigenen Angaben seit 10 Jahren aktive Unternehmen wurde wohl 2013 gegründet. Anfang 2015 wurde die Auflegung einer Anleihe angekündigt, die Mitte 2015 zurückgezogen worden ist. Ende März 2015 wurde in diebewertung.de und verbraucherschutzforum.com auf das Risiko des Totalverlustes bei Investitionen in diese oder vergleichbare Anleihen hingewiesen.                                 Wer waren damals die Ansprechpartner bzw. vorgesehenen Anleger?

Im zweiten Halbjahr 2015 wurde eine Anleihe über 65 Mio. EUR  mit 4% p. a. aktiviert und offensichtlich platziert. 2016 wurde die Platzierung einer zweiten Anleihe – ohne Angabe einer Höhe – mitgeteilt. In diesem Bereich ist das angeblich mit der (Wo)Manpower in München arbeitende Unternehmen mit Informationen kleinlich. Mit dem Präsentieren großer Objekte ist es großzügiger – ohne klar erkennen zu lassen, was Realität und Planung ist.

DREF kann auch über andere Geschäftskontakte angesprochen werden, die als „eigenwillig“ gelten. Ein Unternehmer aus Offenburg hat ein in Frankfurt-Niederrad gelegenes früheres Bürohochhaus (Bj.1986) erworben. Das Haus steht seit einigen Jahren leer. Dem  Eigentümer bis 2016 ist es mit Erfolg gelungen das Haus bei sehr viel geringerem Einstand zum Preis von 18,5 Mio. EUR an einen Initiator zu verkaufen. Damit wurde der von anderen Unternehmen angebotene Kaufpreis deutlich überboten. Nun taucht ein Exposee auf, in dem das Objekt nach „Schmalspursanierung“ zu 54 Mio. € vorgestellt wird.

Für diesen Kaufpreis soll die DREF das Objekt erwerben wollen. Interne Rückfragen führen zu Bestätigungen oder „Scherzhaften Bemerkungen“. Über die Konzeptionskosten gibt es Streitigkeiten. Parallel dazu wird versucht aus dem Erlös ein weiteres Objekt in der Nachbarschaft zu dem erstgenannten zu erwerben.

DREF hat das erstgenannte Objekt bereits im Internet präsentiert, wobei dieses dort als „Frankfurt Hahn“, dem Namen des Flughafens in der Pfalz, gekennzeichnet wird. 350 Studentenwohnungen sollen darin Platz finden. Die Gesellschaft weist seit Anfang 2015 bundesweit mindestens 17 „erworbene“ Großobjekte aus, die ausschließlich in Studentenwohnungen umgewandelt werden sollen. Dieses Volumen erscheint auch bei zwei platzierten Anleihen nicht realistisch. Angeblich sollen bereits fünf Projekte realisiert und eröffnet worden sein. Diese Bauzeiten machen jeden erfahrenden Bauunternehmer „blass“.

Hinter DREF soll die ehemalige Bauer Gruppe (2002) mit Felix Bauer stehen, der zusätzlich die internus, London, erworben haben soll. Parallel dazu ist die ebenfalls in Studentenwohnungen aktive Crosslane, Manchester, tätig.  Weiter soll ein Herr Horst Lieder mit der IC-Gruppe tätig sein.

Die erste Anleihe über 44 Mio. EUR (geplant waren 110 Mo. EUR), ausgestattet  mit 4,675%, soll über die Bank M, Frankfurt,  platziert worden sein. Die Bank M nennt sich mit vollem Namen:

„Bank M Repräsentanz der biw Bank für Investment und Wertpapiere AG“ in Willich – wobei es sich bei letzterer um ein durch FinTech auf moderne IT-
Automation ausgerichtete deutsche Bank handelt. Gern nennt sich dieses in Deutschland und Österreich zugelassene Bankinstitut, bezogen auf das Kürzel „biw“, auch „Bank in Willich“.

Der Emissionserlös wird für den Erwerb und die Renovierung von fünf Studentenwohnheimen in vier deutschen Universitätsstädten verwendet – in Berlin, Bremen, Kiel und Stuttgart. Alle Wohnheime wurden nach strengen Kriterien ausgewählt. Die zweite Anleihe über 63,5 Mio. EUR mit einem Zins von 4,5% über sieben Jahre soll vor Kurzem  platziert worden sein – Rating BBB.

Das ist bei so vielen Objekten progressiv. CEO der DREF soll Felix Bauer sein. Herr Wolschun (früher IVG) ist ebenso dabei. Die Branche stellt sich die Frage, was hinter dem Geschäftsmodell stecken könnte. Dabei werden die „guten“ Absichten nicht mehr existenter Anbieter zitiert. Einige Geschäftspartner der Initiatoren sind wie diese im gleichen regionalen Bereich aktiv. Als Bauträger soll ein Metallveredler und Fitness-Studio-Besitzer aus dem nahen Umfeld gewonnen worden sein.

Die Anleihen der DERF wären zu hinterfragen – rhetorisch natürlich! Die im März 2015 aufgezeigten Gefahren des Totalverlustes sollten entkräftet werden. Die Branche sollte der  Hoffnung Ausdruck geben, dass DREF zu Gunsten der Anleger (welche ?) ausreichend Sicherungsmaßnahmen getroffen hat. Das administrativ in München ansässige Unternehmen könnte sich trotz der dort zahlreichen Mitarbeiter aus Gründen der Not nach Luxemburg und / oder London zurückziehen. Es könnte ja sein, dass es weder so viele Objekte noch Studenten in der gewünschten Zahl gibt, die in „Wohnheimen“ unterkommen wollen. Es sollte auch bei den betroffenen Städten hinterfragt werden, ob sie bisher renommierte Gebäude mit Denkmalschutz als Wohnheime sehen wollen.

Die nächste Frage ist die nach den Anleihen und der Ansammlung von Projekten, die selbst für motivierte Großunternehmen heftig in der Zahl sind. Das Anfangskapital zu hinterfragen ist wenig sinnvoll, wenn bekannt ist, dass auf Rücklagen aus Luxemburg und Guernsey zugegriffen werden konnte. Dieses Geschäftsmodell zeigt eine Problemstellung auf, deren Umfang wir heute noch nicht definieren können.

 JPM

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