Die zunehmende Beliebtheit von #dayinmylife und #dayinthelife Videos auf TikTok, eine Mischung aus persönlichen Einblicken und inszenierter Selbstdarstellung, hat kritische Diskussionen entfacht. Diese Videotagebücher, die innerhalb einer Woche 67 Milliarden Aufrufe unter diesen Hashtags generierten, zeigen einen Trend zur intensiven Selbstinszenierung. Sie unterscheiden sich stark von den früheren textbasierten, authentischen Online-Tagebüchern und privaten Homepages.

In diesen TikTok-Videos präsentieren Nutzer Ausschnitte ihres Alltags, von gewöhnlichen bis hin zu übertrieben luxuriösen Szenarien. Onlinejournalistin Rebecca Jennings sieht in dieser Darstellung eine Kombination aus Neugier und Voyeurismus, mit einem Hang zur Präsentation von Reichtum und einem idealisierten Lebensstil. Bemerkenswert ist auch der einheitliche Präsentationsstil dieser Videos, einschließlich einer charakteristischen „TikTok-Stimme“, die Authentizität und Einfluss suggerieren soll.

Diese Entwicklung auf TikTok zeigt eine Kultur, in der das Teilen intimer Lebensdetails und das Streben nach einem perfekten Lebensstil immer mehr zur Norm wird. Sie wirft wichtige Fragen über die Grenzen von Authentizität und Inszenierung auf und darüber, wie diese Kultur der Selbstdarstellung unsere Realitätswahrnehmung beeinflusst.